Abstract (deu)
Die neu entstandene Lebensphase Emerging Adulthood beschreibt das Alter zwi-schen 18 und 25 Jahren (Arnett, 2000). Dieses Alter ist geprägt von Heterogenität und kultureller Abhängigkeit. Emerging Adults fühlen sich nicht mehr jugendlich, aber auch noch nicht ganz erwachsen.
Die Literatur liefert zahlreiche Hinweise auf Geschlechtsunterschiede in verschiede-nen Bereichen des Emerging Adulthood (Toder & Marcia, 1973; Lauterbach & Lü-scher, 1999; Nurmi et al., 1999; Crocket & Bingham, 2000; Arnett 2001, 2004, 2006; Reifman et al., 2007; Mayseless & Scharf, 2003; Fuhrer & Trautner, 2005; Mouw, 2005; Zimmer-Gembeck & Petherick, 2006; Côté, 2008; Padilla-Walker et al., 2008; Sirsch, 2009). Deshalb sollen diese in der vorliegenden Untersuchung genauer ana-lysiert werden.
In der vorliegenden Studie wurden 149 Frauen und 90 Männer zwischen 18 und 25 Jahren in Bezug auf das Erleben des Erwachsenwerdens. Frauen erzielten in allen Skalen höhere Werte als Männer. Bei der Einschätzung der Wichtigkeit der Kriterien des Erwachsenwerdens zeigte sich kein Geschlechtseffekt. Im subjektiven Erwach-senenstatus zeigte sich, dass sich weibliche Emerging Adults noch mehr dazwischen fühlen als männliche. Außerdem wurden noch Vergleiche im Ausmaß der I-dentitätsexploration in den Bereichen Liebe, Beruf und Wertvorstellung gezogen. In der Liebe erreichen Frauen tendenziell höhere Werte. Im Identitätstyp unterscheiden sich Männer und Frauen dahingehend, dass Frauen sich mehr im Moratorium befin-den, während Männer öfter dem Typ der übernommenen Identität zugeordnet wer-den können. Die sozialen Übergänge und Lebensziele, zeigten dass Frauen häufiger planen zu heiraten, häufiger und früher Kinder bekommen wollen früher planen bei den Eltern auszuziehen. Auch in der Einschätzung von Differenzen in den sozialen Übergängen auf Grund von Geschlecht oder Bildung zeigten sich Unterschiede. Mehr Frauen als Männer denken, dass es Geschlechtsunterschiede im Erwachsen-werden, Unterschiede aufgrund des Zeitpunktes des Berufseintritts, sowie einen Einfluss des Bildungsstandes auf den Kinderwunsch gibt.
Entsprechend der Literatur hat die Analyse der Daten ergeben, dass es einen signi-fikanten Effekt des Geschlechtes auf das Erleben des Erwachsenwerdens, die Iden-titätsentwicklung, die sozialen Übergänge und die Lebensziele der Emerging Adults gibt.