Abstract (deu)
Eine der bemerkenswertesten Erfolgsgeschichten des 20. Jahrhunderts ist die Entwicklung und das Wachstum der Filmindustrie als einflussreiches Unterhaltungsmedium in den USA. Film ist ein Abblid aktueller Lebenssituationen einer bestimmten Gruppe von Menschen. Anhand dieses Mediums ist es interessant die Repräsentation und Identitätsbildung Afroamerikanern zu untersuchen.
Schon im Stummfilm etablierten sich viele, der uns noch heute bekannten stereotypen Darstellungsweisen von Afroamerikanern. Dunkelhäutige Menschen wurden als Karikaturen von weißen Darstellern in sogenanntem blackface nachgeahmt. Diese Stereotypen waren vorhersebar. Hühnerdiebe, Wilde mit unkontrollierbarem Appetit, Tom- und Coon- Figuren waren typische mit Afroamerikanern assoziierte Repräsentationen. Nur wenigen Filminteressierten ist jedoch bekannt, dass es in der Zeit von 1915 bis 1929 eine Mehrzahl afroamerikanischer Filmschaffende gab, die gegen diese Rassismen ankämpften, und bemüht waren ein selbstständiges Kino für die Interessen der black community zu schaffen.
Die vorliegende Arbeit untersucht anhand von Filmbeispielen, welche Kategorien von Stereotypen vorhanden waren, und wo diese Figuren ihren Ursprung hatten.
Mit The Birth of a Nation (1915) von D.W. Griffith und Within Our Gates (1920) von Oscar Micheaux stelle ich zwei konträre Filmbeispiele einander gegenüber. Oscar Micheaux legte Wert seinem afroamerikanischen Publikum, ein selbstbewusstes und von Vorurteilen freie Identitäten auf der Leinwand zu präsentieren. Der erst kürzlich wiederentdeckte Film Within Our Gates deckt den Missbrauch der weißen Macht auf Afroamerikaner auf. Im Gegensatz dazu wird in D.W. Griffiths Epos The Birth of a Nation der Ku Klux Klan glorifiziert und Vorurteile Afroamerikanern gegenüber zelebriert. In dieser politisch angespannten Zeit lässt sich besonders gut der Kontrast dieser beiden Seiten erkennen.