Abstract (deu)
Bewertung von Risiko
Funktionale, die Risiko bewerten, haben in der Dekade seit ihrer Einführung große Aufmerksamkeit erreicht. Ihre axiomatischen Haupteigenschaften sind sehr natürlich, aus denen sich dann weitere, sehr schöne und überzeugende mathematische
Eigenschaften ableiten lassen.
Anwendungen
Risikofunktionale haben ihr weitestes Anwendungsgebiet in der Finanzbranche, weil sie sehr leicht zur Beurteilung von finanziellen Risiken eingesetzt werden können.
Allerdings nicht nur zum Fondsmanagement, denn kürzlich haben die amerikanische sowie die kanadische Versicherungsaufsicht begonnen, gleichfalls Risikofunktionale zur Bewertung von Versicherungsportefeuilles einzusetzen, und spätestens damit wurden Risikofunktionale ein wichtiges Element auch der aktuariellen Zunft.
Eigenschaften
Eine der wichtigsten Eigenschaft eines Risikofunktionals ist natürlich die Konvexität, mit der zugehörigen Dualitätstheorie lassen sich viele weitere Eigenschaften gut beschreiben.
Eine zusätzliche Eigenschaft ist aber ihr aleatorischer Charakter, denn ein Risikofunktional quantifiziert eben das Risiko, das es einem Wahrscheinlichkeitsmaß zumisst.
Damit drängt sich die Frage auf, wie denn die Resultate eines Risikofunktionals variieren, wenn sich das zu Grunde liegende Maß ändert?
Ergebnisse
Diese Frage ist zentral in der vorliegenden Arbeit. Es wird gezeigt, dass die Ergebnisse tatsächlich stetig vom Maß abhängen, wenn die Distanz richtig und passend gewählt wird. Ja es gilt sogar Lipschitz-Stetigkeit, und die entsprechende Konstante wird für gängige Risikofunktionale auch konkret angegeben. In einer umgekehrten Untersuchung wird jenes Wahrscheinlichkeitsmaß eruiert, das, ein gewisses Risiko tolerierend, vom ursprünglichen Maß möglichst weit entfernt
liegt. Die Ergebnisse haben eine frappierende Ähnlichkeit zu anderen Ergebnissen in der Transporttheorie.
Diese Fragen sind deshalb interessant, weil das zu Grunde liegende Wahrscheinlichkeitsmaß in aller Regel nicht bekannt ist, weil es beispielsweise nur als Näherung, oder als empirisches Maß aus konkreten Beobachtungen zur Verfügung steht.Ein weiteres Ergebnis befasst sich mit einer Frage der robusten Optimierung, wie nämlich eine Investmententscheidung aussieht, wenn man weitere Maß zulässt. Das Ergebnis bestätigt die Intuition, dass in diesem Fall eine gleichmäßige Aufteilung der Mittel auf alle bestehenden Investitionstitel optimal ist.