Abstract (deu)
In der Forschungsliteratur zum Fundamentalismus tauchen oftmals zwei Merkmale auf, die zugleich auch eine negative Bewertung darstellen. Der Fundamentalismus sei militant und erhebe Absolutheitsansprüche. Angesichts der Tatsache, dass sich auch demokratische Staaten der gründenden und erhaltenden Gewalt bedienen, bedarf es einer Reflexion auf das Thema Gewalt und Absolutheitsanspruch, wenn man sich einerseits vom Fundamentalismus abgrenzen will, und andererseits nicht dem Prinzip „might is right“ folgen oder einem Relativismus anheim fallen will.
Zur Reflexion wird auf drei Autoren zurückgegriffen: Kierkegaard, Derrida und H. Putnam. Alle drei lehnen fundamentalistische Gewalt zwar ab, sind aber nicht gegen Gewalt. Sie halten sie unter gewissen Bedingungen sogar für legitim. Eine Fragestellung der Arbeit ist demnach, ob und wie sie es schaffen, sich vom Fundamentalismus zu distanzieren.
Eine zweite Fragestellung, worauf zugleich der Hauptfokus in dieser Arbeit liegt, ist: Wie umgehen Kierkegaard, Derrida und Putnam absolutistische und relativistische Positionierungen. Und welche Rolle spielt dabei die Religion? Dies führt wiederum zur Frage der Gewalt, da die ethische Frage nach ihr davon nicht unbeeinträchtigt bleibt.