You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1271093
Title (deu)
Evaluation eines Suchtpräventionsprogramms in österreichischen Gymnasien
Author
Arnold Hofstätter
Adviser
Christiane Spiel
Assessor
Christiane Spiel
Abstract (deu)

Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Prozess- und Ergebnisevaluation des suchtpräventiven Basisprogramms IPSY-5 in österreichischen Gymnasien.
IPSY (Information + Psychosoziale Kompetenz = Schutz) ist ein schulbasiertes Lebenskompetenzprogramm zur Primärprävention vor Alkohol- und Tabakmissbrauch und wurde an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena entwickelt. Das IPSY Basisprogramm wurde, von einer Zwei-Gruppen-Prä-Posttest Evaluationsstudie begleitet, an drei Wiener Gymnasien implementiert. An den beiden Fragebogenerhebungen haben 210 Schüler, welche zum ersten Messzeitpunkt im Durchschnitt zehneinhalb Jahre alt waren, teilgenommen. Aufgrund der analysierten Vortestwerte kann von einer generellen Vergleichbarkeit von Experimental- und Kontrollgruppe ausgegangen werden.
Das Nikotin- und Alkoholkonsumverhalten war dem Alter entsprechend als praktisch nicht existent einzustufen. Zum Beispiel gaben lediglich 3.8% der Befragten an, eine Flasche Bier pro Trinkgelegenheit getrunken zu haben. Dasselbe Bild ergab sich bezüglich des Nikotinkonsums. Nur 6.7% gaben an, schon einmal eine Zigarette probiert und nur 0.5% öfter geraucht zu haben.
Die Prozessevaluation konnte auf Grund einer zu geringen Rücklaufquote lediglich auf Ebene der Programmakzeptanz betrachtet werden. Sowohl bei den Lehrern als auch bei den Schülern war diese sehr hoch. So gaben 80% der Lehrer an, dass sie das IPSY-Programm auch außerhalb eines Forschungsprojekts unterrichten würden. In welchem Ausmaß die Programmvorgaben umgesetzt wurden, konnte nur in persönlichen Gesprächen mit den einzelnen IPSY-Lehrerteams geklärt werden. Hiernach wurden alle Einheiten zufrieden stellend umgesetzt. Dennoch ist bei allen folgenden Aussagen zu berücksichtigen, dass über die Qualität der Implementation keine statistisch belegten Aussagen getroffen werden können.
Anhand zweifaktorieller Varianzanalysen mit Messwiederholung wurden zwischen Versuchs- und Kontrollgruppen Mittelwertsveränderungen des Substanzkonsums, der Lebenskompetenzen und der schulbezogenen Variablen überprüft. Die zwei Faktoren waren Zeit und Gruppenzugehörigkeit.
Hinsichtlich des Substanzkonsums konnten keine signifikanten Interaktionseffekte gefunden werden. Da IPSY-5 als Primärpräventionsprogramm konzipiert ist, sind Nichtkonsumenten das gewünschte Interventionsklientel. Daraus ergibt sich, dass der bei weitem überwiegende Teil der Befragten mit Suchtmittelkonsum noch völlig unerfahren war, was die nicht existenten Effekte bei den konsumbezogenen Variablen erklärt. Um die konkreten Auswirkungen auf die Konsummengen und den Zeitpunkt des Erstkonsums feststellen zu können, wäre eine Längsschnittstudie vom frühen Jugendalter bis in das frühe Erwachsenenalter erforderlich.
Bei den Wissensvariablen bezüglich Gruppenregeln, selbstsicherem Verhalten und Rauchen konnten Effekte belegt werden. Außerdem wurde ein tendenzieller Zuwachs bezüglich des Wissens über Alkohol erkennbar. Verglichen mit den Studienergebnissen aus Deutschland wies bei den nicht-konsumbezogenen Variablen lediglich die Skala Beeinflussbarkeit durch Peer-Druck keine signifikante Veränderung auf. Weiters konnte der in der italienischen Studie berichtete Anstieg des Selbstkonzepts der Wertschätzung durch Andere nicht reproduziert werden.
Zusammenfassend erscheint IPSY-5 auch in Österreich ein erfolgreiches Programm zur Förderung von Kompetenzen sowie zur Prävention von frühzeitigem Alkohol- und Zigarettenkonsum zu sein.

Keywords (deu)
SuchtpräventionLebenskompetenzprogrammeEvaluation
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1271093
rdau:P60550 (deu)
123 S. : Ill., graph. Darst.
Number of pages
129
Association (deu)
Members (1)
Title (deu)
Evaluation eines Suchtpräventionsprogramms in österreichischen Gymnasien
Author
Arnold Hofstätter
Abstract (deu)

Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Prozess- und Ergebnisevaluation des suchtpräventiven Basisprogramms IPSY-5 in österreichischen Gymnasien.
IPSY (Information + Psychosoziale Kompetenz = Schutz) ist ein schulbasiertes Lebenskompetenzprogramm zur Primärprävention vor Alkohol- und Tabakmissbrauch und wurde an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena entwickelt. Das IPSY Basisprogramm wurde, von einer Zwei-Gruppen-Prä-Posttest Evaluationsstudie begleitet, an drei Wiener Gymnasien implementiert. An den beiden Fragebogenerhebungen haben 210 Schüler, welche zum ersten Messzeitpunkt im Durchschnitt zehneinhalb Jahre alt waren, teilgenommen. Aufgrund der analysierten Vortestwerte kann von einer generellen Vergleichbarkeit von Experimental- und Kontrollgruppe ausgegangen werden.
Das Nikotin- und Alkoholkonsumverhalten war dem Alter entsprechend als praktisch nicht existent einzustufen. Zum Beispiel gaben lediglich 3.8% der Befragten an, eine Flasche Bier pro Trinkgelegenheit getrunken zu haben. Dasselbe Bild ergab sich bezüglich des Nikotinkonsums. Nur 6.7% gaben an, schon einmal eine Zigarette probiert und nur 0.5% öfter geraucht zu haben.
Die Prozessevaluation konnte auf Grund einer zu geringen Rücklaufquote lediglich auf Ebene der Programmakzeptanz betrachtet werden. Sowohl bei den Lehrern als auch bei den Schülern war diese sehr hoch. So gaben 80% der Lehrer an, dass sie das IPSY-Programm auch außerhalb eines Forschungsprojekts unterrichten würden. In welchem Ausmaß die Programmvorgaben umgesetzt wurden, konnte nur in persönlichen Gesprächen mit den einzelnen IPSY-Lehrerteams geklärt werden. Hiernach wurden alle Einheiten zufrieden stellend umgesetzt. Dennoch ist bei allen folgenden Aussagen zu berücksichtigen, dass über die Qualität der Implementation keine statistisch belegten Aussagen getroffen werden können.
Anhand zweifaktorieller Varianzanalysen mit Messwiederholung wurden zwischen Versuchs- und Kontrollgruppen Mittelwertsveränderungen des Substanzkonsums, der Lebenskompetenzen und der schulbezogenen Variablen überprüft. Die zwei Faktoren waren Zeit und Gruppenzugehörigkeit.
Hinsichtlich des Substanzkonsums konnten keine signifikanten Interaktionseffekte gefunden werden. Da IPSY-5 als Primärpräventionsprogramm konzipiert ist, sind Nichtkonsumenten das gewünschte Interventionsklientel. Daraus ergibt sich, dass der bei weitem überwiegende Teil der Befragten mit Suchtmittelkonsum noch völlig unerfahren war, was die nicht existenten Effekte bei den konsumbezogenen Variablen erklärt. Um die konkreten Auswirkungen auf die Konsummengen und den Zeitpunkt des Erstkonsums feststellen zu können, wäre eine Längsschnittstudie vom frühen Jugendalter bis in das frühe Erwachsenenalter erforderlich.
Bei den Wissensvariablen bezüglich Gruppenregeln, selbstsicherem Verhalten und Rauchen konnten Effekte belegt werden. Außerdem wurde ein tendenzieller Zuwachs bezüglich des Wissens über Alkohol erkennbar. Verglichen mit den Studienergebnissen aus Deutschland wies bei den nicht-konsumbezogenen Variablen lediglich die Skala Beeinflussbarkeit durch Peer-Druck keine signifikante Veränderung auf. Weiters konnte der in der italienischen Studie berichtete Anstieg des Selbstkonzepts der Wertschätzung durch Andere nicht reproduziert werden.
Zusammenfassend erscheint IPSY-5 auch in Österreich ein erfolgreiches Programm zur Förderung von Kompetenzen sowie zur Prävention von frühzeitigem Alkohol- und Zigarettenkonsum zu sein.

Keywords (deu)
SuchtpräventionLebenskompetenzprogrammeEvaluation
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1271094
Number of pages
129
Association (deu)