Abstract (deu)
Die Arbeit mit dem Titel „Die Kardinal-König-Gespräche. Pastoraltheologische Reflexionen zur Dialog-Qualität der Veranstaltungsreihe „Ein Tal denkt vor/nach“ im Pielachtal“ behandelt einen Gesprächsprozess, der im Zeitraum von 2008 bis 2010 im südwestlichen Niederösterreich stattfand. Sieben politische Gemeinden beteiligten sich an Gesprächsgruppen, die dem Sinn des Lebens und einer Gesellschaftskritik nachgingen. Die Gesprächrunden bildeten sich rund um die vier Themen:
- Familie – Idylle oder Alptraum?
- Arbeitswelt, Freizeit, Soziales Engagement – Hackeln und sonst nichts?
- Jugend – Spaß ohne Ende?
- Älterer Mensch – nur noch altes Eisen?
Zentral war die Fragestellung, wie diese Gesprächsprozesse in den einzelnen Gruppen verliefen und wie die Ergebnisse gesamtgesellschaftlich – anhand der Österreichischen Wertestudie und Jugendwertestudie – zu verorten sind. In einem zweiten Schritt wurden die Gespräche untersucht, ob in ihnen ein Dialog geführt wurde, oder nicht. Mit den entwickelten Dialogkriterien nach Courage, Loyalität, Gottesfurcht, Besonnenheit und Autarkie ging ich der Frage nach, wie sich der Dialog in den Gesprächsprozessen verwirklicht und welche Rolle Kirche/Religion/Glaube in diesem Kontext spielt?
Das erste Hauptkapitel meiner Arbeit beschäftigt sich dem Dialog, mit seiner Definition, seinem Verständnis im Laufe der Geschichte und dem Dialogverständnis von Kardinal König. Anschließend werden die Kardinal-König-Gespräche selbst vorgestellt, wie sie entstanden, welches Ziel sie verfolgen und wie sich die Gesprächsgruppen zusammensetzen.
Der dritte Teil ist eine Vorstellung der einzelnen Ergebnisse der Themenkreise, die anhand der beiden Wertestudien ausgewertet worden sind. Jedem Abschnitt gehen Thesen voran, wie z.B. „Jugendliche brauchen einen stabilen, klaren Rahmen – v. a. in der Familie –, damit sie ihre Richtung zum Erwachsenwerden finden bzw. trauen, ihren eigenen Weg zu gehen.“ oder „Die Arbeitswelt wird bestimmt von Quantität, wobei die Qualität (bzgl. Arbeits- und Mitarbeiterklima, welche von den Leuten immer mehr geschätzt wird) verloren geht.“
Das Gesprächumfeld wird ebenfalls in den Blick genommen, da der soziokulturelle Hintergrund für die Ergebnisse relevant ist. Abschließend wird der Dialogprozess analysiert und auf die erstellten Kriterien hin überprüft.
Einem wesentlichen Thema wird im vierten Kapitel nachgegangen: Die Frage nach Kirche, Religion und Glaube in den Kardinal-König-Gesprächen.
Probleme und Potentiale mit den anderen Generationen werden aufgezeigt, um Möglichkeiten oder generationsübergreifende Maßnahmen zu entwickeln, die das Zusammenleben verständnisvoller machen. In den Gesprächsgruppen entwickelten sich fünf Lösungsansätze, die der Gemeindeentwicklung beitragen können. Diese Projekte bzw. Ideen, wie z.B. die Tafel Pielachtal, beGEISTerte Besuche oder eine Bedürfnisbörse, werden ebenfalls im vierten und letzten Kapitel vorgestellt.