In meiner Diplomarbeit habe ich mich mit dem Ort der Töne in der filmischen Kons-truktion befasst. Das zentrale Interesse galt dem Off als negativem Ort, der nur von Tönen bewohnt werden kann. Es hat sich herausgestellt, dass der Bildrahmen in seiner Funktion als Grenze des Sichtbaren eine grundlegende Rolle bei der Platzierung der Töne spielt. Töne, die jenseits dieser Grenze platziert sind, erfüllen einerseits wesentliche Aufgaben bei der Erzeugung der filmischen Illusion vom Raum, andererseits genießen sie eine gewisse Eigenständigkeit gegenüber der Bildinformation. Anhand der Beispielfilme habe ich zu zeigen versucht, dass Off-Töne, genauer genommen akusmatische Stimmen und Geräusche, eingesetzt werden können, um Wahrnehmungsbereiche, die außerhalb der physikalischen Realität liegen, darzustellen. Angefangen von den mentalen Feldern des Traumes, der Erinnerung und Fantasie, können mithilfe von Stimmen aus dem Off tiefer liegende Schichten des Unbewussten, Orte verborgener Ängste und Wünsche aufgegriffen werden. Akusmatische Geräusche hingegen dienen nicht nur zur Definition eines Raumes, sondern können auch viele Informationen über die Interaktion vom Mensch und seiner Umwelt transportieren.
Im dritten Kapitel habe ich mich mit der akusmatischen Stimme auseinandergesetzt, mit dem Ziel, den Chionschen Begriff des Akusmétres zu erweitern und die neu gewonnene Körperlichkeit der frei schwebenden Stimme am Beispiel von BREAKING THE WAVES zu veranschaulichen. Anhand der audiovisuellen Analyse des Films STALKER ist illustriert worden, dass schon der monaurale Film in der Lage war, mit dem Einsatz von akusmatischen Geräuschen ein weitgehendes Raumgefühl zu erzeugen, welches die „körperliche“ Beteiligung der Zuschauer am filmischen Geschehen in hohem Maße intensivierte. Dabei war mir wichtig, Kino als dreidimensionales, d.h. räumliches Phänomen mit Ereignischarakter aufzufassen, indem alle drei Fassetten, nämlich die Produktion, Projektion und Rezeption und die dazugehörigen filmischen Räumlichkeiten berücksichtigt werden sollten. Weiters habe ich versucht, eine Art Analogie zwischen dem menschlichen Körper und dem filmischen Bildrahmen im Hinblick auf ihre Grenzen-Zeichnung herzustellen. Sowie der Bildrahmen die Schnittstelle zwischen dem Sichtbaren und Hörbaren im Film bildet, fungiert der Körper als durchlässige Membran zwischen der Innen- und Außenwelt. Die Dualität von Körper und Geist findet somit ihre Entsprechung im Film, dessen Wesen auch einer fundamentalen Teilung unterliegt, nämlich derjenigen in Bild und Ton.
In meiner Diplomarbeit habe ich mich mit dem Ort der Töne in der filmischen Kons-truktion befasst. Das zentrale Interesse galt dem Off als negativem Ort, der nur von Tönen bewohnt werden kann. Es hat sich herausgestellt, dass der Bildrahmen in seiner Funktion als Grenze des Sichtbaren eine grundlegende Rolle bei der Platzierung der Töne spielt. Töne, die jenseits dieser Grenze platziert sind, erfüllen einerseits wesentliche Aufgaben bei der Erzeugung der filmischen Illusion vom Raum, andererseits genießen sie eine gewisse Eigenständigkeit gegenüber der Bildinformation. Anhand der Beispielfilme habe ich zu zeigen versucht, dass Off-Töne, genauer genommen akusmatische Stimmen und Geräusche, eingesetzt werden können, um Wahrnehmungsbereiche, die außerhalb der physikalischen Realität liegen, darzustellen. Angefangen von den mentalen Feldern des Traumes, der Erinnerung und Fantasie, können mithilfe von Stimmen aus dem Off tiefer liegende Schichten des Unbewussten, Orte verborgener Ängste und Wünsche aufgegriffen werden. Akusmatische Geräusche hingegen dienen nicht nur zur Definition eines Raumes, sondern können auch viele Informationen über die Interaktion vom Mensch und seiner Umwelt transportieren.
Im dritten Kapitel habe ich mich mit der akusmatischen Stimme auseinandergesetzt, mit dem Ziel, den Chionschen Begriff des Akusmétres zu erweitern und die neu gewonnene Körperlichkeit der frei schwebenden Stimme am Beispiel von BREAKING THE WAVES zu veranschaulichen. Anhand der audiovisuellen Analyse des Films STALKER ist illustriert worden, dass schon der monaurale Film in der Lage war, mit dem Einsatz von akusmatischen Geräuschen ein weitgehendes Raumgefühl zu erzeugen, welches die „körperliche“ Beteiligung der Zuschauer am filmischen Geschehen in hohem Maße intensivierte. Dabei war mir wichtig, Kino als dreidimensionales, d.h. räumliches Phänomen mit Ereignischarakter aufzufassen, indem alle drei Fassetten, nämlich die Produktion, Projektion und Rezeption und die dazugehörigen filmischen Räumlichkeiten berücksichtigt werden sollten. Weiters habe ich versucht, eine Art Analogie zwischen dem menschlichen Körper und dem filmischen Bildrahmen im Hinblick auf ihre Grenzen-Zeichnung herzustellen. Sowie der Bildrahmen die Schnittstelle zwischen dem Sichtbaren und Hörbaren im Film bildet, fungiert der Körper als durchlässige Membran zwischen der Innen- und Außenwelt. Die Dualität von Körper und Geist findet somit ihre Entsprechung im Film, dessen Wesen auch einer fundamentalen Teilung unterliegt, nämlich derjenigen in Bild und Ton.