Bereits im Titel der Diplomarbeit „(Auf) Jeremia hören. Eine gedächtnisgeleitete Untersuchung der 1. Symphonie ‚Jeremiah‘ von Leonard Bernstein“ werden die wesentlichen Intentionen der Arbeit mittransportiert:
Einerseits versucht sie die Gedächtnisspuren, die der Prophet durch die Zeit hindurch hinterlassen hat, an markanten Stellen aufzuzeigen. Es geht um die Frage, was die Menschen immer wieder veranlasst hat, sich in bestimmten Situationen der Gestalt des Jeremia zu erinnern und auf sie zu hören. Die Grundlage zur Beantwortung dieser Frage bildet das Erinnerungs- und Gedächtnisverständnis im Judentum und im Christentum. Denn gerade diese beiden Religionen sind von einer zeitlichen Dreidimensionalität geprägt. Sowohl der jüdische als auch der christliche Glaube schöpfen aus der Vergangenheit Kraft für die Gegenwart und die Zukunft.
Andererseits wird geklärt, wie sich diese, um den Begriff Jan Assmanns zu benutzen, „Gedächtnisgeschichte“ des Jeremia in ausgewählten Kunstwerken niederschlägt. Ausgehend von Michelangelos Jeremia-Darstellung in der Sixtinischen Kapelle und Stefan Zweigs Drama „Jeremias“ wird untersucht, wie es Leonard Bernstein in seiner Jeremiah-Symphonie gelingt, dieses Thema der Vergangenheit für die Gegenwart bedeutsam zu machen. Bernsteins erste Symphonie kann dazu beitragen, dass die ZuhörerInnen in die Lage versetzt werden, sich den Propheten zu vergegenwärtigen und zu verinnerlichen.
The title of the thesis „Listening to Jeremiah. A memory-guided study of Leonard Bernstein’s 1st Symphony Jeremiah“ already reveals the main intentions of the work:
Firstly, the thesis attemps to locate the various traces of memory left behind by the prophet through time, questioning what it is that causes people to remember the figure of Jeremiah in certain situations time and again, and to listen to him. The basis for answering this question is the understanding of memory in Judaism and Christianity, as these two religions are
characterized by a temporal three-dimensionality. Both the Jewish and the Christian faith draw strength from their past in order to deal with the present and the future.
Secondly, it clarifies how, to use the term of Jan Assmann, „Gedächtnisgeschichte“ of Jeremiah has been reflected in selected works of art. Based on the examples of Michelangelo’s Jeremiah-painting in the Sistine Chapel and Stefan Zweig’s drama „Jeremias“, the thesis examines how, in his Jeremiah-Symphony, Leonard Bernstein succeds in making the theme of the past significant for the present. Bernstein’s first symphony can actively help the audience to bring the prophet to mind and internalize him.
Bereits im Titel der Diplomarbeit „(Auf) Jeremia hören. Eine gedächtnisgeleitete Untersuchung der 1. Symphonie ‚Jeremiah‘ von Leonard Bernstein“ werden die wesentlichen Intentionen der Arbeit mittransportiert:
Einerseits versucht sie die Gedächtnisspuren, die der Prophet durch die Zeit hindurch hinterlassen hat, an markanten Stellen aufzuzeigen. Es geht um die Frage, was die Menschen immer wieder veranlasst hat, sich in bestimmten Situationen der Gestalt des Jeremia zu erinnern und auf sie zu hören. Die Grundlage zur Beantwortung dieser Frage bildet das Erinnerungs- und Gedächtnisverständnis im Judentum und im Christentum. Denn gerade diese beiden Religionen sind von einer zeitlichen Dreidimensionalität geprägt. Sowohl der jüdische als auch der christliche Glaube schöpfen aus der Vergangenheit Kraft für die Gegenwart und die Zukunft.
Andererseits wird geklärt, wie sich diese, um den Begriff Jan Assmanns zu benutzen, „Gedächtnisgeschichte“ des Jeremia in ausgewählten Kunstwerken niederschlägt. Ausgehend von Michelangelos Jeremia-Darstellung in der Sixtinischen Kapelle und Stefan Zweigs Drama „Jeremias“ wird untersucht, wie es Leonard Bernstein in seiner Jeremiah-Symphonie gelingt, dieses Thema der Vergangenheit für die Gegenwart bedeutsam zu machen. Bernsteins erste Symphonie kann dazu beitragen, dass die ZuhörerInnen in die Lage versetzt werden, sich den Propheten zu vergegenwärtigen und zu verinnerlichen.
The title of the thesis „Listening to Jeremiah. A memory-guided study of Leonard Bernstein’s 1st Symphony Jeremiah“ already reveals the main intentions of the work:
Firstly, the thesis attemps to locate the various traces of memory left behind by the prophet through time, questioning what it is that causes people to remember the figure of Jeremiah in certain situations time and again, and to listen to him. The basis for answering this question is the understanding of memory in Judaism and Christianity, as these two religions are
characterized by a temporal three-dimensionality. Both the Jewish and the Christian faith draw strength from their past in order to deal with the present and the future.
Secondly, it clarifies how, to use the term of Jan Assmann, „Gedächtnisgeschichte“ of Jeremiah has been reflected in selected works of art. Based on the examples of Michelangelo’s Jeremiah-painting in the Sistine Chapel and Stefan Zweig’s drama „Jeremias“, the thesis examines how, in his Jeremiah-Symphony, Leonard Bernstein succeds in making the theme of the past significant for the present. Bernstein’s first symphony can actively help the audience to bring the prophet to mind and internalize him.