Abstract (deu)
„Soziale Integration und gesellschaftlicher Umgang mit Menschen mit autistischen Wahrnehmungen und ihren pflegenden Angehörigen“
Autismus-Spektrum-Störungen haben - wie der Name bereits sagt - ein breites Spektrum an Erscheinungsformen. Menschen mit autistischen Wahrnehmungen und deren Angehörige sind mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, die es zu meistern gilt. Neben den vielen Aufgaben als pflegende Angehörige beeinflusst die Beeinträchtigung des Kindes das Leben aller Beteiligten, sowohl familiär als auch sozial. Aber auch im Alltag ergeben sich Situationen mit Außenstehenden, die für Betroffene nicht immer leicht sind.
Die qualitative Studie hatte zum Ziel, einen Einblick in das Leben dieser Familien zu erlangen und deren Erfahrungen aufzuzeigen. Dabei standen die Fragen im Zentrum, wie die Freizeit, das Sozial- und Familienleben aussehen, welche Erfahrungen mit dem gesellschaftlichen Umfeld gemacht werden und welche Entlastungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Insgesamt wurden im Zeitraum von April bis Juli 2010 sechs Interviews mit pflegenden Angehörigen autistischer Kinder durchgeführt. Die Rekrutierung der Teilnehmer erfolgte über Einrichtungen für Menschen mit autistischen Wahrnehmungen sowie über private Kontakte. Es wurden überwiegend Frauen befragt, lediglich ein Teilnehmer war männlich. Die befragten Personen waren zwischen 38 und 49 Jahren alt und stammten aus dem Raum Wien und Niederösterreich.
Zur Auswertung der Daten wurde die zusammenfassende Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring herangezogen. Die Datenanalyse ergab die vier Hauptkategorien „Einschränkungen“, „gesellschaftliche Akzeptanz“, „gesellschaftliche Inakzeptanz“ sowie „Unterstützung“, welche sich in mehrere Sub-Kategorien gliedern.
Die Studie zeigte, dass die soziale Integration betroffener Familien durch viele Faktoren beeinflusst wird, unter anderem durch unangemessene Reaktionen Außenstehender. Daher soll die Gesellschaft besser über autistische Störungen aufgeklärt werden. Zudem benötigen pflegende Angehörige mehr fachliche Unterstützung, um den Herausforderungen des Alltags gerecht zu werden und ein möglichst „normales“ Leben zu führen.