Abstract (deu)
Aufgrund der Kostenintensivität und des hohen Zeitaufwandes von herkömmlichen Nährstoffanalysen in Sedimenten sollte im Zuge dieser Arbeit die Umsetzbarkeit nahinfrarotspektroskopischer Methoden zur Bestimmung von Phosphor-, Kohlenstoff- und Stickstoffgehalten in Sedimenten untersucht werden. Ziel ist es die Reproduzierbarkeit und Aussagegenauigkeit der NIRS Methode für diesen Anwendungsbereich zu untersuchen und so speziell für Fragestellungen auf größerer räumlicher Ebene und höherer zeitlicher Auflösung in Fluss-Ausystemen eine adäquate Methode zur Verfügung zu haben. Hierzu wurden im „Nationalpark Donauauen“, einem Augebiet der Donau südöstlich von Wien, in den Jahren 2007 und 2008 Sedimentproben gesammelt und der Gehalt von Phosphor, Kohlenstoff und Stickstoff mittels Standardlabormethoden bestimmt. Auf Basis dieser Referenzwerte und dem von jeder Sedimentprobe aufgenommenen Nahinfrarotspektren wurde mittels chemometrischer Methoden eine Kalibration für jeden untersuchten Parameter erstellt. Mit Hilfe dieser Kalibrationen ist es später möglich, Proben unbekannten Gehalts rasch, kostengünstig und umweltfreundlich zu analysieren. Es konnten sowohl für den organischen Gehalt allgemein, als auch für den organischen Kohlenstoff- bzw. Stickstoffgehalt Kalibrationen erstellt werden, die eine Abschätzung der jeweiligen Konzentrationen im Sediment erlauben. Der organische Phosphorgehalt bzw. die Totalphosphorkonzentration waren aufgrund der geringen Konzentration bzw. der spektralen Eigenschaften dieser Parameter für NIRS Analysen weniger geeignet.
Im zweiten Teil dieser Arbeit sollten die organischen und anorganischen Anteile von Kohlenstoff, Phosphor und Stickstoff im Sediment in Abhängigkeit zum hydrologischen Vernetzungsgrad untersucht werden. Ein Großteil der biogeochemischen Umsetzungen in Flussauen findet im, am und in Wechselwirkung mit dem Sediment statt. Um die räumliche Verteilung von Sedimenteigenschaften in Flussauen besser verstehen zu können, müssen diese gemeinsam mit ihrem primären Einflussfaktor, der Hydrologie, untersuchen werden. Die räumliche Verteilung dieser Parameter abhängig vom Grad der Oberflächenanbindung lässt den Schluss zu, dass im Untersuchungsgebiet der oberen Lobau gewässerinterne Prozesse (autochthone Produktion) gegenüber allochthonen Eintrag dominieren. Die höhere hydrologische Konnektivität in Orth ermöglicht hingegen eine größere Dynamik der Stoffumsetzungen. Dies führt zu einem Wechsel von autochthoner Produktion und allochthonen Eintrag als dominierende Materialquelle.