Abstract (deu)
In dieser Arbeit wird die rezente und zukünftige Permafrostverbreitung im Bereich Gokyo (86°41'37"E; 27°57'18"N) in Nepal im Himalajagebirge großmaßstäbig untersucht, da Permafrost auf der Südseite des Himalajagebirges nur grundlegend erforscht ist. Hierfür wurden Blockgletscher kartiert und Messungen der Basistemperatur der Schneedecke (BTS) durch kleine Temperaturlogger an der Bodenoberfläche durchgeführt. Das erlaubt eine Modellierung der Permafrostverbreitung durch zwei unterschiedliche Methoden. Die Untersuchung basiert sowohl auf Fernerkundungsdaten als auch auf Feldbegehungen. Die mittlere Seehöhe der Blockgletscher nach Exposition wird verwendet, um die untere Grenze des Permafrostvorkommens zu berechnen (nach BARSCH, 1978), während das Permafrostvorkommen nach BTS durch eine lineare Regression mit den unabhängigen Variablen Seehöhe und direkte Sonneneinstrahlung im Jänner in Anlehnung an das Modell PERMAMAP von HOELZLE (1992) kalkuliert wird. Nach der Mittelung der Seehöhe der Blockgletscher liegt die untere Grenze bei: Nord 5021, Ost 5201, Süd 5271 und West 5114 Meter Seehöhe. Bei der BTS Modellierung liegt die Permafrostuntergrenze bedeutend tiefer, jedoch könnte hierfür eine zu geringe Schneedeckenmächtigkeit ausschlaggebend sein. Weitere Untersuchungen mit geophysikalischen Methoden sind notwendig, um diese Abschätzung zu untermauern. Nach dem Temperaturszenario vom International Panel of Climate Change (IPCC) für Nepal wird die untere Permafrostgrenze im Jahr 2039 um 188 Meter höher sein als 2009.