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Title (deu)
Gehirn, Geist und Gesellschaft
Orte des Subjekts in den Wiener Humanwissenschaften um 1900
Author
Bernhard Bolech
Adviser
Mitchell Ash
Assessor
Mitchell Ash
Assessor
Cornelius Borck
Abstract (deu)

Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Humanwissenschaften in Wien um 1900 und wendet sich dabei den Forschungsgebieten der Psychologie, der Soziologie und der Hirnforschung zu. Anhand dieser Auswahl soll gezeigt werden, wie in den unterschiedlichen fachlichen Perspektiven der Mensch zum Gegenstand moderner Wissenschaft wurde und Fragen zum Subjekt Eingang fanden in den Bereich empirischer Untersuchung. Die menschliche Psyche, die Gesellschaft und das Gehirn erscheinen im Blick der Dissertation nicht nur als Gegenstände positivistischer Forschung, sondern vor allem auch als Repräsentationsräume menschlichen Handelns, in denen die Wissenschaften vom Menschen die lebensweltlichen Erscheinungen einholen und berechenbar machen wollten.
Das Kernargument der Arbeit besteht darin, dass die Modellierung dieser Repräsentationsräume oft ähnlichen Mustern folgte und auf strukturelle Gemeinsamkeiten in der Konstitution der jeweiligen Gegenstandbereiche verweist. Diese werden in geteilten epistemologischen und kulturellen Voraussetzungen humanwissenschaftlicher Forschung verankert und anhand eines geteilten Repertoires an Bildern, Konzepten und Denkfiguren rekonstruiert. Wie kommt es, dass die Verknüpfung von Gedanken im geistigen Raum der Vorstellungen analog beschrieben wurde zur Verknüpfung von Nervenzellen im Gehirn oder zur sozialen Verbindung von Individuum innerhalb der Gesellschaft? Wie ist es zu erklären, dass sich aus der Dynamik solcher kollektiver Wechselwirkungen Individualitäten konstruieren ließen, die als Grundlage zum Verständnis menschlicher Subjekte dienten? Welche Begriffe und Bilder eigneten sich dazu, die elementaren Prozesse darzustellen und anschaulich zu machen. Es geht somit um metaphorische Verschiebungen von Begriffen zwischen den Fachgebieten und die Möglichkeit, bestimmte Elemente eines Diskurses in einen anderen zu integrieren.
So zeichnet die Arbeit nicht nur die Frühgeschichte der Wiener Humanwissenschaften nach, sondern fragt zugleich auch nach dem Verhältnis zwischen Geistes- Sozial- und Naturwissenschaften.

Keywords (deu)
19. JahrhudertGeschichteHirnforschngPsychologieSoziologieAssoziation
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1273162
rdau:P60550 (deu)
258 S.
Number of pages
260
Members (1)
Title (deu)
Gehirn, Geist und Gesellschaft
Orte des Subjekts in den Wiener Humanwissenschaften um 1900
Author
Bernhard Bolech
Abstract (deu)

Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Humanwissenschaften in Wien um 1900 und wendet sich dabei den Forschungsgebieten der Psychologie, der Soziologie und der Hirnforschung zu. Anhand dieser Auswahl soll gezeigt werden, wie in den unterschiedlichen fachlichen Perspektiven der Mensch zum Gegenstand moderner Wissenschaft wurde und Fragen zum Subjekt Eingang fanden in den Bereich empirischer Untersuchung. Die menschliche Psyche, die Gesellschaft und das Gehirn erscheinen im Blick der Dissertation nicht nur als Gegenstände positivistischer Forschung, sondern vor allem auch als Repräsentationsräume menschlichen Handelns, in denen die Wissenschaften vom Menschen die lebensweltlichen Erscheinungen einholen und berechenbar machen wollten.
Das Kernargument der Arbeit besteht darin, dass die Modellierung dieser Repräsentationsräume oft ähnlichen Mustern folgte und auf strukturelle Gemeinsamkeiten in der Konstitution der jeweiligen Gegenstandbereiche verweist. Diese werden in geteilten epistemologischen und kulturellen Voraussetzungen humanwissenschaftlicher Forschung verankert und anhand eines geteilten Repertoires an Bildern, Konzepten und Denkfiguren rekonstruiert. Wie kommt es, dass die Verknüpfung von Gedanken im geistigen Raum der Vorstellungen analog beschrieben wurde zur Verknüpfung von Nervenzellen im Gehirn oder zur sozialen Verbindung von Individuum innerhalb der Gesellschaft? Wie ist es zu erklären, dass sich aus der Dynamik solcher kollektiver Wechselwirkungen Individualitäten konstruieren ließen, die als Grundlage zum Verständnis menschlicher Subjekte dienten? Welche Begriffe und Bilder eigneten sich dazu, die elementaren Prozesse darzustellen und anschaulich zu machen. Es geht somit um metaphorische Verschiebungen von Begriffen zwischen den Fachgebieten und die Möglichkeit, bestimmte Elemente eines Diskurses in einen anderen zu integrieren.
So zeichnet die Arbeit nicht nur die Frühgeschichte der Wiener Humanwissenschaften nach, sondern fragt zugleich auch nach dem Verhältnis zwischen Geistes- Sozial- und Naturwissenschaften.

Keywords (deu)
19. JahrhudertGeschichteHirnforschngPsychologieSoziologieAssoziation
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1273163
Number of pages
260