Abstract (deu)
Menschen haben einen ausgeprägten Sinn für ästhetische Wahrnehmung sowohl bei natürlichen (z.B. Gesichter) als auch bei künstlichen Objektklassen (z.B. Design, Kunstwerke, abstrakte Muster). Die ästhetische Wahrnehmung für diese verschiedenen Objektklassen wird durch ein komplexes Zusammenspiel von kognitiven und emotionalen Faktoren bestimmt. Um dieses Zusammenspiel besser zu verstehen, werden sieben Studien vorgestellt, die grob in drei teilweise überlappende Gruppen eingeteilt werden können – 1) Studien, die sich mit emotionalen Reaktionen bei ästhetischer Wahrnehmung beschäftigen, indem emotionale Reaktionen mittels physiologischer Methoden gemessen werden (Gerger, Leder, Faerber, & Carbon, eingereicht) – 2) Studien, die dynamische Veränderungen von ästhetischer Wahrnehmung durch Bekanntmachungsprozesse (Tinio, Gerger, & Leder, in Vorbereitung) oder mittels wiederholter Stimulusevaluationen (Gerger, Leder, Faerber, & Carbon, in Druck; Leder, Faerber, Gerger, Forster, & Carbon, in Vorbereitung; Gerger, Leder, Faerber, & Carbon, in Vorbereitung; Faerber, Leder, Gerger, & Carbon, 2010) untersuchen und – 3) Studien, die die Interaktion von kognitiven und emotionalen Variablen bei ästhetischer Wahrnehmung untersuchen (Gerger et al., in Vorbereitung; Leder, Gerger, Dressler, & Schabmann, in Druck). Zusammengenommen zeigen diese Studien, dass die ästhetische Wahrnehmung durch ein komplexes Zusammenspiel von vielen Faktoren bestimmt wird – unterschiedliche Objektklassen, unterschiedliche kontextuelle Bedingungen, unterschiedliche Stimulusdimensionen, unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale, sowie unterschiedliche Arten der Bekanntmachung beeinflussen diese. Die Befunde werden in Relation zur empirischen Ästhetik im Speziellen und zur empirischen Psychologie im Allgemeinen diskutiert.