Hintergrund und Ziel: Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, den Zusammenhang zwischen subjektivem Erleben von potentiell erogenen lokalen Hautstimulationen und den Veränderungen des endosomatischen Hautpotentials zu untersuchen.
Methode: An der Studie nahmen 40 VPn, 21 Frauen und 19 Männer, teil. 17 VPn brachten jeweils fixe PartnerInnen mit zum Versuch, zwei Frauen nahestehende Freundinnen. Neben relevanten Sozialdaten wie Geschlecht und Alter, wurden Ausbildungen in Reich’scher Körpertherapie oder Psychotherapie erfragt. Als abhängige Variable wurde das Hautpotential an jeweils zwei Hautstellen gemessen: Im ersten Versuchsdurchgang an Hand und Stirn, im Zweiten an Fuß und Hals/Nacken.
Der ISTA (Ich-Strukturtest nach Ammon) wurde vorgelegt, ebenso wie das STAI (State-Trait Anxiety Inventory). Um die in der Literatur beschriebenen Hautpotentialreaktionen zu erhalten, wurde darauf geachtet, dass die VP sich sehr wohl und sicher fühlte, und die Versuchssituation einladend war. Das Paar teilte sich in VP und AssistentIn auf und durchlief insgesamt 12 Versuchssituationen. Einer kurzen Ruhephase folgte die Stimulationsphase, in der/die jeweilige AssistentIn die VP an der Hand berühren und stimulieren sollte. Anschließend schätzte die VP ihre Reaktionen auf die Stimulationen ein. Dann wiederholte sich dieses Muster für die Stimulation von Stirn, Fußes und Hals. Am Ende des Stimulationsversuchs stufte die VP ihre subjektiven Reaktionen auf den Versuch ein. Dann wechselten die Rollen, die VP wurde AssistentIn vice versa. Um die Unterschiede in den Reaktionen der VPn zu testen, wurden 9 multivariate, mehrfaktorielle Varianzanalysen mit Messwiederholung berechnet (SPSS).
Ergebnisse: Es erwies sich die erogene Fußsohle als eindeutigster Indikator in der Zusammenhangs zwischen subjektiver Reizwahrnehmung (Intensität, Reichweite und Reaktionsqualität) und der Höhe des HP bzw. der Stärke der Schwankungsbewegungen des HP. Auch die Hand zeigte deutliche Effekte, aber teilweise auch etwas schwächere Effekte. Die Stirn und der Hals als nichterogene Hautstellen zeigten zum Teil erheblich geringere Unterschiede in bezug auf die subjektiven Reizqualitäten. Nicht jede Reizqualität zeigte an den einzelnen Hautstellen statistische Differenzen. Die Intensität der Stimulation ging meist mit höheren Hautpotentialen einher, zeigte aber auch erhöhte HP-Schwankungen. Der Reichweite-Faktor ging in dieselbe Richtung. Die Reaktionsqualität betraf nur Hand und Fuß und zeigte, dass Entspannung erlebende VPn höhere Schwankungen im HP aufwiesen, am Fuß die niedrigeren Lagewerte.
Als bedeutsam für die Höhe des HP stellte sich die subjektive Wahrnehmung der Versuchssituation und die eigene Befindlichkeit im Versuch heraus. Sich irritiert fühlende VPn hatten bedeutsam niedrigere Hautpotentiale, ebenso wie ruhige/stille VPn. Hingegen zeigten müde/erschöpfte VPn überraschend erhöhte Lagewerte. Die STAI-Skalen, wie auch das Geschlecht, zeigten keine unterschiedlichen Effekte.
Die Testwerte des ISTA zeigten qualitätsmäßige Übereinstimmungen mit den Lagewerten des HP. So tendierten hohe konstruktive Skalenwerte im ISTA gemeinsam mit niedrigeren HP-Werten aufzutreten. Andererseits pflegten höhere destruktive, und höhere defizitäre Testergebnisse bei den VPn mit eher erhöhten HP Werten aufzutreten. Eine theoretische Erklärung ließ sich mit dem Panzerungskonzept und dem Konzept der Erregungsstauung ableiten.
Eine in der Literatur beschriebe Beobachtung ist die doppelte, sowohl lokale, als auch globale Reaktion der Haut als ganzes Organ auf lokale Stimulationen. Die beiden Reaktionsarten fügen sich in das Modell der vegetativen Strömung (Reich 1970) ein.
Im Laufe der Messungen tauchte regelmäßig das in der Literatur nicht gefundene Phänomen des „Erregungs-Echos“ auf: Zusammen mit der aktiven fokussierten Erinnerung an die zuvor erlebte Stimulation erfolgte ein Anstieg des HP nur in Verbindung mit einer stärker werdenden subjektiven Erregungsempfindung. Andererseits war das Nachlassen der Erregung verbunden mit einer prompten Verringerung des HP.
Diskussion und Schlussfolgerung: Die untersuchten Zusammenhänge zwischen dem subjektiven Erleben von potentiell erogenen Reizqualitäten und den Hautpotentialveränderungen konnten die von Wilhelm Reich beschriebenen Effekte grundsätzlich bestätigen. Neben der Gestaltung der Messsituation war das subjektive Erleben der VP für Höhe und Veränderungen des HP von maßgeblicher Bedeutung. Das Erforschen des neu gefundenen „Erregungs-Echos“ wäre wünschenswert.
Background and Purpose of the Study: The aim of the present study was to evaluate “the bioelectrical investigation of pleasure and anxiety” of Wilhelm Reich using his sex-economic model of excitation-regulation. The interconnection between subjective perception of potentially erogenous stimulations and the changes in the endosomatic skin-potential is in the center of the interest.
The ISTA, the “Ich-Struktur Test of Ammon”, and also the STAI (State-Trait-Anxiety Inventory) was used to get an overview on the psychological issues. Some unusual adaptions had to be done for archieving erogenous reactions from the participants: To make them feel safe and welcome, the experimental design had to be adjusted. The proband had to he handled very polite. The skin potential was recorded at first from the palm and the forehead, in a second run from the neck and plantar.
Methods: 40 participants were recruited to join the study. 17 participants took their partner or affiliate to the experiment as aked, two women came with a friend. Each couple splitted into participants and assistant. In this appointment they went through 12 experimental situations: 4 resting-, 4 stimulating- and 4 reflecting-situations. The dependent variable was recorded first in a short relaxation period, then the assistant stimulated the Proband on the palm and the back of the hand as instructed either by hand or with some different kinds of soft brushes. Hereafter the proband was asked to assess the different aspects of the experienced stimuli (quality, intensity, reach, quality of action: relaxing or stimulant). This three passes were repeated for stimulating the forehead, the sole of the foot, and at last the neck. This 12 situations finished the roles changed an the assistant became the proband and vice versa for the next 12 situations.
Data were selected in all 12 situations und compared in nine multivariate multifactorial variance analysis with repeated-measures in SPSS-17.
Results: It turned out that the sole of foot was the most sensible indicator for the connection of the qualities of subjective perception of the stimuli and the degree of skin potential-alterations. Similar to this mostly, but a little bit weaker, the same effects occurred on the palm. The forehead an the neck offered some differences too, but not that clear as sole and palm. Not all skin-areas had the same behaviour during stimulation. The non-specifc erogenous zones offered the main effects clearer.
The height and variance of skin potential is very influenceable by both of how of the subject can handle the erogenous stimulations and the variables of the situation itself, which can be more or less irritating, exhausting, threatening, unconfortable, etc.
The height of the three aspects of the personality-dimensions from the ISTA (constructive, destructive and deficiant scale) indicated some different behaviour-pattern in relation to the height of the skin potential.
In dependency to some constructive Scales (aggression, accrual to the environment, accrual to the inner side) the skin potential tended to be less high for higher scale-score. Other pattern could be seen on the destructive and the deficiant scales: Showing high scale values the skin potentials were higher too. Using the concept of armouring and of the “Erregungsstauung” an explanation could be found.
The skin resonds during the local stimulations not only locally, but also in an integral way. Graspering the hand showed skin potential adjustments on the forehead too, and vice versa. This reflects an important aspect of Reichs concept of “vegatativ streaming”.
By reflecting the erogenous stimuli-qualities of their partners, (after stimulation stopped), frequently the subjects showed coincidentially a deflection to a more positive skin potential. The proband noticed concurrently (again, like before) growing sensations on the local area where the assistant stimulated some minutes before. When the deflection went downwards, the proband realized a weakening of the local sensations. The rise and fall of the skin potential was repeatable, but did only occure, when the proband felt the tickle, titillation respectively the arousing sensations.
Discussion and Conclusion: The interconnection between the subjective experience of erogenous stimuli and skin potential deflections were basically affirmed, but not in the most distinct way. Beside the positive arrangement of the situation, the personal experience of the proband was most meaningful for the ammound of deflections of the skin potential. The differences in the personality-factors, who seem to follow some pattern were newly foud. It woud be desirable to do further studies with the eye catching “arousal-echo” of the skin potential.
Hintergrund und Ziel: Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, den Zusammenhang zwischen subjektivem Erleben von potentiell erogenen lokalen Hautstimulationen und den Veränderungen des endosomatischen Hautpotentials zu untersuchen.
Methode: An der Studie nahmen 40 VPn, 21 Frauen und 19 Männer, teil. 17 VPn brachten jeweils fixe PartnerInnen mit zum Versuch, zwei Frauen nahestehende Freundinnen. Neben relevanten Sozialdaten wie Geschlecht und Alter, wurden Ausbildungen in Reich’scher Körpertherapie oder Psychotherapie erfragt. Als abhängige Variable wurde das Hautpotential an jeweils zwei Hautstellen gemessen: Im ersten Versuchsdurchgang an Hand und Stirn, im Zweiten an Fuß und Hals/Nacken.
Der ISTA (Ich-Strukturtest nach Ammon) wurde vorgelegt, ebenso wie das STAI (State-Trait Anxiety Inventory). Um die in der Literatur beschriebenen Hautpotentialreaktionen zu erhalten, wurde darauf geachtet, dass die VP sich sehr wohl und sicher fühlte, und die Versuchssituation einladend war. Das Paar teilte sich in VP und AssistentIn auf und durchlief insgesamt 12 Versuchssituationen. Einer kurzen Ruhephase folgte die Stimulationsphase, in der/die jeweilige AssistentIn die VP an der Hand berühren und stimulieren sollte. Anschließend schätzte die VP ihre Reaktionen auf die Stimulationen ein. Dann wiederholte sich dieses Muster für die Stimulation von Stirn, Fußes und Hals. Am Ende des Stimulationsversuchs stufte die VP ihre subjektiven Reaktionen auf den Versuch ein. Dann wechselten die Rollen, die VP wurde AssistentIn vice versa. Um die Unterschiede in den Reaktionen der VPn zu testen, wurden 9 multivariate, mehrfaktorielle Varianzanalysen mit Messwiederholung berechnet (SPSS).
Ergebnisse: Es erwies sich die erogene Fußsohle als eindeutigster Indikator in der Zusammenhangs zwischen subjektiver Reizwahrnehmung (Intensität, Reichweite und Reaktionsqualität) und der Höhe des HP bzw. der Stärke der Schwankungsbewegungen des HP. Auch die Hand zeigte deutliche Effekte, aber teilweise auch etwas schwächere Effekte. Die Stirn und der Hals als nichterogene Hautstellen zeigten zum Teil erheblich geringere Unterschiede in bezug auf die subjektiven Reizqualitäten. Nicht jede Reizqualität zeigte an den einzelnen Hautstellen statistische Differenzen. Die Intensität der Stimulation ging meist mit höheren Hautpotentialen einher, zeigte aber auch erhöhte HP-Schwankungen. Der Reichweite-Faktor ging in dieselbe Richtung. Die Reaktionsqualität betraf nur Hand und Fuß und zeigte, dass Entspannung erlebende VPn höhere Schwankungen im HP aufwiesen, am Fuß die niedrigeren Lagewerte.
Als bedeutsam für die Höhe des HP stellte sich die subjektive Wahrnehmung der Versuchssituation und die eigene Befindlichkeit im Versuch heraus. Sich irritiert fühlende VPn hatten bedeutsam niedrigere Hautpotentiale, ebenso wie ruhige/stille VPn. Hingegen zeigten müde/erschöpfte VPn überraschend erhöhte Lagewerte. Die STAI-Skalen, wie auch das Geschlecht, zeigten keine unterschiedlichen Effekte.
Die Testwerte des ISTA zeigten qualitätsmäßige Übereinstimmungen mit den Lagewerten des HP. So tendierten hohe konstruktive Skalenwerte im ISTA gemeinsam mit niedrigeren HP-Werten aufzutreten. Andererseits pflegten höhere destruktive, und höhere defizitäre Testergebnisse bei den VPn mit eher erhöhten HP Werten aufzutreten. Eine theoretische Erklärung ließ sich mit dem Panzerungskonzept und dem Konzept der Erregungsstauung ableiten.
Eine in der Literatur beschriebe Beobachtung ist die doppelte, sowohl lokale, als auch globale Reaktion der Haut als ganzes Organ auf lokale Stimulationen. Die beiden Reaktionsarten fügen sich in das Modell der vegetativen Strömung (Reich 1970) ein.
Im Laufe der Messungen tauchte regelmäßig das in der Literatur nicht gefundene Phänomen des „Erregungs-Echos“ auf: Zusammen mit der aktiven fokussierten Erinnerung an die zuvor erlebte Stimulation erfolgte ein Anstieg des HP nur in Verbindung mit einer stärker werdenden subjektiven Erregungsempfindung. Andererseits war das Nachlassen der Erregung verbunden mit einer prompten Verringerung des HP.
Diskussion und Schlussfolgerung: Die untersuchten Zusammenhänge zwischen dem subjektiven Erleben von potentiell erogenen Reizqualitäten und den Hautpotentialveränderungen konnten die von Wilhelm Reich beschriebenen Effekte grundsätzlich bestätigen. Neben der Gestaltung der Messsituation war das subjektive Erleben der VP für Höhe und Veränderungen des HP von maßgeblicher Bedeutung. Das Erforschen des neu gefundenen „Erregungs-Echos“ wäre wünschenswert.
Background and Purpose of the Study: The aim of the present study was to evaluate “the bioelectrical investigation of pleasure and anxiety” of Wilhelm Reich using his sex-economic model of excitation-regulation. The interconnection between subjective perception of potentially erogenous stimulations and the changes in the endosomatic skin-potential is in the center of the interest.
The ISTA, the “Ich-Struktur Test of Ammon”, and also the STAI (State-Trait-Anxiety Inventory) was used to get an overview on the psychological issues. Some unusual adaptions had to be done for archieving erogenous reactions from the participants: To make them feel safe and welcome, the experimental design had to be adjusted. The proband had to he handled very polite. The skin potential was recorded at first from the palm and the forehead, in a second run from the neck and plantar.
Methods: 40 participants were recruited to join the study. 17 participants took their partner or affiliate to the experiment as aked, two women came with a friend. Each couple splitted into participants and assistant. In this appointment they went through 12 experimental situations: 4 resting-, 4 stimulating- and 4 reflecting-situations. The dependent variable was recorded first in a short relaxation period, then the assistant stimulated the Proband on the palm and the back of the hand as instructed either by hand or with some different kinds of soft brushes. Hereafter the proband was asked to assess the different aspects of the experienced stimuli (quality, intensity, reach, quality of action: relaxing or stimulant). This three passes were repeated for stimulating the forehead, the sole of the foot, and at last the neck. This 12 situations finished the roles changed an the assistant became the proband and vice versa for the next 12 situations.
Data were selected in all 12 situations und compared in nine multivariate multifactorial variance analysis with repeated-measures in SPSS-17.
Results: It turned out that the sole of foot was the most sensible indicator for the connection of the qualities of subjective perception of the stimuli and the degree of skin potential-alterations. Similar to this mostly, but a little bit weaker, the same effects occurred on the palm. The forehead an the neck offered some differences too, but not that clear as sole and palm. Not all skin-areas had the same behaviour during stimulation. The non-specifc erogenous zones offered the main effects clearer.
The height and variance of skin potential is very influenceable by both of how of the subject can handle the erogenous stimulations and the variables of the situation itself, which can be more or less irritating, exhausting, threatening, unconfortable, etc.
The height of the three aspects of the personality-dimensions from the ISTA (constructive, destructive and deficiant scale) indicated some different behaviour-pattern in relation to the height of the skin potential.
In dependency to some constructive Scales (aggression, accrual to the environment, accrual to the inner side) the skin potential tended to be less high for higher scale-score. Other pattern could be seen on the destructive and the deficiant scales: Showing high scale values the skin potentials were higher too. Using the concept of armouring and of the “Erregungsstauung” an explanation could be found.
The skin resonds during the local stimulations not only locally, but also in an integral way. Graspering the hand showed skin potential adjustments on the forehead too, and vice versa. This reflects an important aspect of Reichs concept of “vegatativ streaming”.
By reflecting the erogenous stimuli-qualities of their partners, (after stimulation stopped), frequently the subjects showed coincidentially a deflection to a more positive skin potential. The proband noticed concurrently (again, like before) growing sensations on the local area where the assistant stimulated some minutes before. When the deflection went downwards, the proband realized a weakening of the local sensations. The rise and fall of the skin potential was repeatable, but did only occure, when the proband felt the tickle, titillation respectively the arousing sensations.
Discussion and Conclusion: The interconnection between the subjective experience of erogenous stimuli and skin potential deflections were basically affirmed, but not in the most distinct way. Beside the positive arrangement of the situation, the personal experience of the proband was most meaningful for the ammound of deflections of the skin potential. The differences in the personality-factors, who seem to follow some pattern were newly foud. It woud be desirable to do further studies with the eye catching “arousal-echo” of the skin potential.