Abstract (deu)
Ausgehend von der Diskussion in der philosophischen Tradition von Aristoteles über David Hume bis zur Position Immanuel Kants werden die Begriffe von Freiheit und Determination im Sinne der Philosophie und der Neurophysiologie gegenüber gestellt. Die scheinbare Unvereinbarkeit von philosophischen Kategorien und naturwissenschaftlichen empirischen Erkenntnissen führt zu der Einsicht, dass Aussagen bezüglich Freiheit und Determination ausschließlich innerhalb der jeweiligen Beschreibungssysteme, in denen diese Aussagen getroffen werden, Gültigkeit haben. Diese systemspezifischen Eigenschaften führen schließlich zu der Betrachtung von System und Umwelt und zur Notwendigkeit eines Beobachters. Im Falle der Diskussion von Freiheit und Determination mit Bezug auf autopoietische lebende Systeme stellt sich heraus, dass die scheinbare
Gegensätzlichkeit in einer relationalen Bedingtheit mündet. Für ein autopoietisches System Mensch bedeutet dies, dass das emergente Phänomen der Freiheit von struktureller Determination abhängig ist. In an Kant angelehnter Diktion: Determination ist die Bedingung der Möglichkeit von Freiheit. Was wann gegeben ist, bestimmt letzten Endes der Beobachter und dies in Freiheit auf Basis seiner(ihrer) strukturellen Determiniertheit.