Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit hatte eine umfassende Charakterisierung der Proteinmuster von Artemisia pancicii am Standort Bisamberg zum Ziel. Um die Fragestellung zu beantworten, inwieweit das solitäre Pflanzenvorkommen am Westhang des Bisamberges eine einheitliche Formengruppe darstellt und damit zum Grundlagenwissen für das Verpflanzungsexperiment des „LIFE-Nature“ Projektes beizutragen, wurde eine Bestimmung des Proteinmusters mittels gelelektrophoretischem Verfahren durchgeführt.
Die Proteine wurden mittels ein-dimensionaler SDS-PAGE nach ihrem Molekulargewicht aufgetrennt. Die daraus resultierenden Ergebnisse zeigten trotz phänotypischer Differenzierungen, im elektrophoretischen Proteinmuster, bei zeitgleichen Versuchen, im Bandenmuster von Parallelproben und Vergleichsansätzen nur Unterschiede in der Intensität einiger Banden. Dies dürfte ein erster Hinweis auf einen einheitlichen Pflanzenverband von Artemisia pancicii am Westhang des Bisamberges sein. Des Weiteren wurde noch Pflanzenmaterial vom Untersuchungsstandort am Bisamberg im Glashaus des Departments für molekulare Systembiologie der Universität Wien, Althanstrasse und im Versuchsgarten des Botanischen Gartens der Universität Wien, Rennweg kultiviert und im Anschluss davon gezogene Proben aufgetrennt.
In allen Fällen zeigten die Proben sehr einheitliche Proteinmuster, zumindest in der niedrig auflösenden ein-dimensionalen SDS-PAGE. Standort und Umweltbedingung scheinen sich nur in der Intensität der Banden niederzuschlagen, im Bandenmuster selbst ist der Einfluss praktisch nicht zu erkennen.
Die Untersuchungen wurden durch weitere Versuche unter Einsatz einer hochauflösenden zwei-dimensionalen Gelelektrophorese ergänzt.
Im Hinblick auf den komplexen Gesamtstoffwechsel der Pflanzen, am Bisamberg im Gehölzsaum und offener Rasenfläche vorkommend, ergaben die Untersuchungen, nach der Auftrennung auf der ein-dimensionalen und zwei-dimensionalen Gelelektrophorese, soweit identifiziert, das Vorliegen eines einheitlichen Pflanzenverbands. Eine genauere Charakterisierung erfolgte im Anschluss, und auch als Ausblick auf weitere Untersuchungen, mittels gelfreier, auf Massenspektrometrie basierender „shotgun“-proteomics Methode.
Weitere zukünftige Studien sind erforderlich, um die beobachteten sehr interessanten phänotypischen Änderungen der Pflanze – z.B. dickeres Blattwachstum bei höheren Temperaturen und Luftfeuchtigkeit - als Anpassung an den jeweiligen Standort mit den genauen Änderungen der Proteinmuster zu korrelieren.