Abstract (deu)
Die umstrittene Legitimität und das niedrige internationale Ansehen des burmesischen Regimes stellen die internationale Staatengemeinschaft vor die Frage, wie die humanitären Probleme des Landes bewältigt werden können, ohne die derzeitigen Machthaber zu bestärken. Konfrontiert mit zahlreichen Herausforderungen, welche humanitäre Hilfe in komplexen Katastrophen charakterisieren, kämpft die Hilfsgemeinschaft in Burma vor allem mit der Schwierigkeit, den sogenannten humanitären Raum zu schaffen bzw. aufrecht zu erhalten. Dieser wird allerdings nicht nur durch das Militärregime eingeschränkt, welches Volksunruhen und ausländischen Einfluss befürchtet, sondern auch durch Aktivismus des U.S. Kongresses und pro-demokratischen Gruppen in Übersee, welche die humanitäre Hilfsleistungen an Burma ablehnen. Jedoch beschäftigen sich die meisten Berichte über humanitäre Hilfe in Burma hauptsächlich mit dem begrenzten operativen Umfeld. Dabei werden die zahlreichen erfolgreichen Bestrebungen der burmesischen Zivilgesellschaft im Inland sowie im Exil die Not ihrer Mitmenschen trotz der Unterdrückung seitens der Regierung zu lindern, meist nicht in die Betrachtung mit einbezogen. Eine dieser Bestrebungen findet in Form von illegaler, grenzüberschreitender Hilfe von burmesischen Flüchtlingen in Nachbarländern, unterstützt von diversen internationalen Hilfsorganisationen, statt. Ein weiteres Beispiel sind die innovativen Selbsthilfe-Initiativen und kommunalen Organisationen von zivilgesellschaftlichen Akteuren im Land selbst.