Der Fokus dieser Feldstudie liegt auf Verortung der Mestizas Costeñas in der multiethnischen Regionalautonomie Región Autónoma del Atlántico Norte, Nicaragua.
Die Mestizas Costeñas sind Nachfahren der dominanten, mestizischen Mehrheitsgesellschaft, die bereits seit mehreren Generationen an der multiethnischen Atlantikküste leben. Im Zuge der Autonomiegründung begannen sie verstärkt ihre Zugehörigkeit zur Region zu bekunden, um sich offiziell an der Atlantikküste zu verorten und sich somit auch vom dominanten, mestizischen Nationalstaat abzugrenzen.
Mestizas Costenas sind bereits seit einigen Generationen in dieser Region verwurzelt, die seit jeher von der mestizischen Pazifikregion, dem Machtzentrum des Landes, marginalisiert und diskriminiert wird. Sie bezeichnen ihr Leben als geprägt, von der dortigen multiethnischen Gesellschaft und deren kulturellen Einflüsse auf ihre Glaubenssysteme, Weltanschauungen und alltägliche Praxis.
Meine Analyse orientiert sich an dem von Birgit Rommelspacher entwickelten Ansatz der Dominanzkultur, der davon ausgeht, dass Privilegien sowie die Zugehörigkeit zur dominanten Gruppe durch eine unsichtbare Norm verhandelt werden. So werden Abweichungen von dieser Norm mit Abwertung und Dominanz begegnet. Die mestizische Kultur in Nicaragua stellt die Basis dieser sozialen Norm da und so wird kulturell Anderen, wie z.B. den indigenen und afrokaribischen Gruppen der Atlantikküste, mit Abwertung und Diskriminierung begegnet.
Diese Arbeit beschäftigt sich vor allem mit der multidimensionalen Verortung der Mesitzas Costeñas innerhalb der multiethnischen Stadt Bilwis. Ihre Identitäskonstruktion ist einerseits geprägt durch die Zugehörigkeit zu der dominanten mestizischen Bevölkerung. Andererseits identifizieren sie sich auch mit den diskriminierten Costeñas, also der Bevölkerung der Atlantikküste. Durch diese Verortung innerhalb der multiethnischen Region geben sie eine gewisse hegemoniale Position ab, da sie sich selbst nicht mehr als Teil der gesellschaftlich dominanten Gruppe wahrnehmen.
Trotz dieser Identifikation wird die historisch gewachsene Machtasymmetrie zwischen den MestizInnen und den indigenen/ afrokaribischen Gruppen häufig von den Mestizas Costeñas geleugnet. Diese hat allerdings bis heute negative Auswirkung auf das Leben der diskriminierten Gruppen, die dadurch ebenfalls geleugnet werden.
Die Mestizas Costeñas reproduzieren auch noch aktiv Vorurteile, die darauf hindeuten, dass kulturell Andere Praktiken abgewertet werden. Auch können Mestizas Costeñas durch ihre privilegierte Position, viele Ängste der indigenen Bevölkerung nicht nachvollziehen, da sie nicht den gleichen Bedrohungsszenarien ausgesetzt waren wie diese.
Durch das Empowerment der indigenen Miskitu seit der Einführung der Autonomie, erlangen diese immer mehr gesellschaftliche Dominanz in allen politischen und sozialen Bereichen. Sie fordern verstärkt ihre Rechte ein und übernehmen führenden Positionen, die einst nur von Mesitzas Costeñas besetzt wurden.
Auf politischer Ebene führt die indigene YATAMA- Partei sogar einen rein ethnozentrischen Diskurs, der die Mestizas Costeñas gänzlich aus der Autonomie ausschließt und diese aufgrund ihrer mestizischen Identität sogar zum Feind hochstilisiert. Dies geht einher mit gesellschaftlichem Ausschluss und einem erschwerten Zugang zu sozialen Ressourcen für die Mestizas Costeñas. In Konfliktsituationen kann es ebenfalls zur Gewaltanwendung gegen sie kommen, auch wenn das alltägliche Leben der verschiedenen Gruppen miteinander meist friedlich verläuft.
So befinden sich die Mestizas Costeñas in einem „Geflecht der verschiedenen Machtdimensionen“ (Rommelspacher 1998: 23) in dem sie durch ihre Identitätskonstruktion, einerseits privilegiert und in anderen Aspekten diskriminiert sind. Sie kämpfen um ihren Platz und ihre Zugehörigkeit zur Gruppe der Costeñas und ihrer Heimatstadt Bilwi. Allerdings sind sie sich ihrer hegemonialen Position und den damit einhergehenden Privilegien meist gar nicht bewusst. Dieser Fakt stellt sie automatisch in Opposition zu den indigenen und afrokaribischen Gruppen und führt wiederum zu ihrem gesellschaftlichen Ausschluss.
Der Fokus dieser Feldstudie liegt auf Verortung der Mestizas Costeñas in der multiethnischen Regionalautonomie Región Autónoma del Atlántico Norte, Nicaragua.
Die Mestizas Costeñas sind Nachfahren der dominanten, mestizischen Mehrheitsgesellschaft, die bereits seit mehreren Generationen an der multiethnischen Atlantikküste leben. Im Zuge der Autonomiegründung begannen sie verstärkt ihre Zugehörigkeit zur Region zu bekunden, um sich offiziell an der Atlantikküste zu verorten und sich somit auch vom dominanten, mestizischen Nationalstaat abzugrenzen.
Mestizas Costenas sind bereits seit einigen Generationen in dieser Region verwurzelt, die seit jeher von der mestizischen Pazifikregion, dem Machtzentrum des Landes, marginalisiert und diskriminiert wird. Sie bezeichnen ihr Leben als geprägt, von der dortigen multiethnischen Gesellschaft und deren kulturellen Einflüsse auf ihre Glaubenssysteme, Weltanschauungen und alltägliche Praxis.
Meine Analyse orientiert sich an dem von Birgit Rommelspacher entwickelten Ansatz der Dominanzkultur, der davon ausgeht, dass Privilegien sowie die Zugehörigkeit zur dominanten Gruppe durch eine unsichtbare Norm verhandelt werden. So werden Abweichungen von dieser Norm mit Abwertung und Dominanz begegnet. Die mestizische Kultur in Nicaragua stellt die Basis dieser sozialen Norm da und so wird kulturell Anderen, wie z.B. den indigenen und afrokaribischen Gruppen der Atlantikküste, mit Abwertung und Diskriminierung begegnet.
Diese Arbeit beschäftigt sich vor allem mit der multidimensionalen Verortung der Mesitzas Costeñas innerhalb der multiethnischen Stadt Bilwis. Ihre Identitäskonstruktion ist einerseits geprägt durch die Zugehörigkeit zu der dominanten mestizischen Bevölkerung. Andererseits identifizieren sie sich auch mit den diskriminierten Costeñas, also der Bevölkerung der Atlantikküste. Durch diese Verortung innerhalb der multiethnischen Region geben sie eine gewisse hegemoniale Position ab, da sie sich selbst nicht mehr als Teil der gesellschaftlich dominanten Gruppe wahrnehmen.
Trotz dieser Identifikation wird die historisch gewachsene Machtasymmetrie zwischen den MestizInnen und den indigenen/ afrokaribischen Gruppen häufig von den Mestizas Costeñas geleugnet. Diese hat allerdings bis heute negative Auswirkung auf das Leben der diskriminierten Gruppen, die dadurch ebenfalls geleugnet werden.
Die Mestizas Costeñas reproduzieren auch noch aktiv Vorurteile, die darauf hindeuten, dass kulturell Andere Praktiken abgewertet werden. Auch können Mestizas Costeñas durch ihre privilegierte Position, viele Ängste der indigenen Bevölkerung nicht nachvollziehen, da sie nicht den gleichen Bedrohungsszenarien ausgesetzt waren wie diese.
Durch das Empowerment der indigenen Miskitu seit der Einführung der Autonomie, erlangen diese immer mehr gesellschaftliche Dominanz in allen politischen und sozialen Bereichen. Sie fordern verstärkt ihre Rechte ein und übernehmen führenden Positionen, die einst nur von Mesitzas Costeñas besetzt wurden.
Auf politischer Ebene führt die indigene YATAMA- Partei sogar einen rein ethnozentrischen Diskurs, der die Mestizas Costeñas gänzlich aus der Autonomie ausschließt und diese aufgrund ihrer mestizischen Identität sogar zum Feind hochstilisiert. Dies geht einher mit gesellschaftlichem Ausschluss und einem erschwerten Zugang zu sozialen Ressourcen für die Mestizas Costeñas. In Konfliktsituationen kann es ebenfalls zur Gewaltanwendung gegen sie kommen, auch wenn das alltägliche Leben der verschiedenen Gruppen miteinander meist friedlich verläuft.
So befinden sich die Mestizas Costeñas in einem „Geflecht der verschiedenen Machtdimensionen“ (Rommelspacher 1998: 23) in dem sie durch ihre Identitätskonstruktion, einerseits privilegiert und in anderen Aspekten diskriminiert sind. Sie kämpfen um ihren Platz und ihre Zugehörigkeit zur Gruppe der Costeñas und ihrer Heimatstadt Bilwi. Allerdings sind sie sich ihrer hegemonialen Position und den damit einhergehenden Privilegien meist gar nicht bewusst. Dieser Fakt stellt sie automatisch in Opposition zu den indigenen und afrokaribischen Gruppen und führt wiederum zu ihrem gesellschaftlichen Ausschluss.