Title (deu)
Theater_Freiheit_Revolution?
Author
Gerald Lamprecht
Advisor
Christian-Hubert Ehalt
Assessor
Christian-Hubert Ehalt
Abstract (deu)
Wien genießt den Ruf einer Theaterstadt ersten Ranges. Jahr für Jahr ziehen etwa Burgtheater und Wiener Festwochen ein internationales Publikum an. Am Burgtheater spielen die „jungen Wilden“ von gestern und manchmal auch von heute, die Grenzen zwischen einer Kultur von „Unten“ und einer Kultur von „Oben“ scheinen fließender geworden zu sein. Aber wer waren die Personen, die einst angetreten sind, um gegen die verkrusteten Wiener Staatstheaterstrukturen zu rebellieren? Was waren ihre Ideale und wie ging die Stadt Wien mit ihnen um? In Wien wie anderswo ging es jungen KünstlerInnen der 60iger und 70iger Jahre unter dem Eindruck von Vietnamkrieg und im Bewusstsein, einer Tätergeneration zu entstammen, darum, die Welt zu verändern. So steht auch die Herausbildung einer „freien“ Theaterszene in Wien in einem engen Wechselspiel mit dem, was als „neue“ soziale Bewegungen bezeichnet wird. Dem Aufbegehren der 60er und 70er Jahre folgte bald die Ernüchterung. Die Vision einer herrschaftsfreien Gesellschaft erwies sich als Utopie und so begann der „Marsch durch die Institutionen“. Oder aber, wie im Fall Wien, die Institution nahm sich der „Revoluzzer“ an, stellte ihnen Räume und Gelder zur Verfügung und hielt sie damit im Zaum. Gleichzeitig öffnete sich etwa das Burgtheater, vor allem unter Peymann, den alternativen Zugängen zum Theatermachen, was damals von Presse und Publikum in Österreich als skandalös wahrgenommen wurde. Kann seither noch seriöserweise von „freiem“ Theater gesprochen werden? Und gibt es noch so etwas wie „soziale Bewegungen“? In den 90er Jahren, vor allem im Kontext der „alter-globalistischen“ Bewegungen, beginnt die „freie“ Theaterszene sich wieder – zumindest in Ansätzen - ihrer (politischen) Wurzeln bewusst zu werden. Kampffelder gibt es genug: prekäre Anstellungsverhältnisse, ein tendenziell rassistischer Grundtenor, Institutionen der Macht, den persönliche Interessen zunehmend untergeordnet werden müssen. Diese Arbeit zeigt die Entwicklung einer „freien“ Theaterszene von den Nachkriegsjahren bis zur Theaterreform 2003, und sucht dabei die Kontinuitäten und Diskontinuitäten der Dissidenz, der Autonomie und der Anpassung im “freien“ Theater.
Keywords (deu)
freies Theaterneue soziale BewegungenWiderstandMigrationPrekarisierungAutonomieFörderungWien
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
166
Number of pages
166
Members (1)
Title (deu)
Theater_Freiheit_Revolution?
Author
Gerald Lamprecht
Abstract (deu)
Wien genießt den Ruf einer Theaterstadt ersten Ranges. Jahr für Jahr ziehen etwa Burgtheater und Wiener Festwochen ein internationales Publikum an. Am Burgtheater spielen die „jungen Wilden“ von gestern und manchmal auch von heute, die Grenzen zwischen einer Kultur von „Unten“ und einer Kultur von „Oben“ scheinen fließender geworden zu sein. Aber wer waren die Personen, die einst angetreten sind, um gegen die verkrusteten Wiener Staatstheaterstrukturen zu rebellieren? Was waren ihre Ideale und wie ging die Stadt Wien mit ihnen um? In Wien wie anderswo ging es jungen KünstlerInnen der 60iger und 70iger Jahre unter dem Eindruck von Vietnamkrieg und im Bewusstsein, einer Tätergeneration zu entstammen, darum, die Welt zu verändern. So steht auch die Herausbildung einer „freien“ Theaterszene in Wien in einem engen Wechselspiel mit dem, was als „neue“ soziale Bewegungen bezeichnet wird. Dem Aufbegehren der 60er und 70er Jahre folgte bald die Ernüchterung. Die Vision einer herrschaftsfreien Gesellschaft erwies sich als Utopie und so begann der „Marsch durch die Institutionen“. Oder aber, wie im Fall Wien, die Institution nahm sich der „Revoluzzer“ an, stellte ihnen Räume und Gelder zur Verfügung und hielt sie damit im Zaum. Gleichzeitig öffnete sich etwa das Burgtheater, vor allem unter Peymann, den alternativen Zugängen zum Theatermachen, was damals von Presse und Publikum in Österreich als skandalös wahrgenommen wurde. Kann seither noch seriöserweise von „freiem“ Theater gesprochen werden? Und gibt es noch so etwas wie „soziale Bewegungen“? In den 90er Jahren, vor allem im Kontext der „alter-globalistischen“ Bewegungen, beginnt die „freie“ Theaterszene sich wieder – zumindest in Ansätzen - ihrer (politischen) Wurzeln bewusst zu werden. Kampffelder gibt es genug: prekäre Anstellungsverhältnisse, ein tendenziell rassistischer Grundtenor, Institutionen der Macht, den persönliche Interessen zunehmend untergeordnet werden müssen. Diese Arbeit zeigt die Entwicklung einer „freien“ Theaterszene von den Nachkriegsjahren bis zur Theaterreform 2003, und sucht dabei die Kontinuitäten und Diskontinuitäten der Dissidenz, der Autonomie und der Anpassung im “freien“ Theater.
Keywords (deu)
freies Theaterneue soziale BewegungenWiderstandMigrationPrekarisierungAutonomieFörderungWien
Subject (deu)
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Type (deu)
Number of pages
166