Abstract (deu)
Diese Arbeit ist der Versuch, ausgewählte Aspekte und Komponenten des „Unend-lichkeitsproblems“ zu beleuchten. Dabei soll eine Brücke geschlagen werden zwi-schen der Mathematik, der Philosophie und der Theologie und zwar in der Art und Weise, dass jeweils eine dieser Wissenschaften an jener Stelle unterstützend ein-greift und die Arbeit weiterführt, wo die eigenen fachspezifischen Methoden eines anderen Wissensgebietes nicht mehr greifen und mit ihnen das Problem weder lo-gisch integriert noch gelöst werden kann.
In der Mathematik gibt es verschiedenste Ideen zu einer Theorie des Unendlichen. Der erste Teil der Arbeitet beschäftigt sich daher mit der „Lehre des Unendlichen“ in der Arithmetik, bei Georg Cantor und bei Kurt Gödel. Cantors „Schöpfung“ ist die Mengenlehre innerhalb derer er seine „Lehre des Unendlichen“ entwirft. Ein weiterer Grund für die Auseinandersetzung mit ihm ist das „abgründige Gebiet der Selbstbezüglichkeit“. Gödel hingegen steht vor dem Problem der Widerspruchsfreiheit von Systemen. Er veranschaulicht in seinem Unvollständigkeitsbeweis, dass es wahre existierende arithmetische Sätze gibt, die nicht beweisbar sind.
Im zweiten Teil der Arbeit wird versucht, die Mathematik aus der „Sackgasse“ zu be-freien und sie in eine neue Richtung zu lenken. Dies soll durch die Philosophie des Alain Badiou und seinem Begriff des „Ereignisses“ vollzogen werden. Hierbei wandelt er die mathematische Fragestellung in eine philosophische um. Badiou stellt eine These bezüglich der Identität von Mathematik und Ontologie auf, obwohl er sich bewusst ist, dass diese weder von den Mathematikern noch von den Philosophen gutgeheißen wird.
Im dritten Teil wird in einem kurzen Abschnitt versucht eine Parallele zwischen Kurt Gödel und Alain Badiou zu finden und zwar in der Weise als man sich in der Mathematik das Ereignis als etwas vorstellen kann, das kein Weitergehen erlaubt. Gödel hat hierbei zwar nicht das Ereignis, wohl aber den Ereignisort „gefunden“. Daran anschließend steht die Auferstehung Christi im Zentrum des Interesses. Für Paulus ist das Ereignis schlechthin die Auferstehung Christi, die gleichzeitig ein Bruch in der Kontinuität der Geschichte ist. Dieses Ereignis kann niemals bewiesen, sondern „nur“ bezeugt werden.