Abstract (deu)
Der Schulstoff der Elektrizitätslehre stellt aufgrund seiner vielen alltäglichen
Anwendungen einen der zentralen Lehrinhalte des Physikunterrichts dar. Bereits in den
60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde bei scheinbar einfachen Aufgabestellungen
zu diesem Themengebiet erkannt, dass die Lösung dieser Aufgaben erhebliche Probleme
hervorruft. Besonders interessant war, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur die
richtigen, im Unterricht gelernten Konzepte und Lösungsstrategien anwendeten, sondern
selbst welche entwarfen die ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten folgten. Diese, oft auf
fehlerhafte Alltagsvorstellungen basierende Konzepte, stellen für das Verständnis des
Stoffgebietes und besonders für darauf Aufbauendes, ein Hindernis dar. Ziel dieser Arbeit
ist es ein bereits vorhandenes Messinstrument zur Identifikation dieser Konzepte
dahingehend weiter zu entwickeln, dass die Ergebnisse deutlicher die verwendeten
alternativen Konzepte abbilden. Dazu wurde für bestimmte Multiple-Choice Test-Items, mit
Hilfe von Fragebögen und darauf folgender Interviews, eine zweite Fragestufe entwickelt
in der es die Antworten der erste Stufe zu begründen gilt. Dies führte neben einer
verbesserten Identifikation der unterschiedlichen Schülervorstellungen zu mehr
Benutzerfreundlichkeit, da sich aufgrund der zweiten Item-Stufe in Zukunft jede
Interviewbefragung erübrigt. Nebenbei stieß die Untersuchung auf ein bis dahin noch
nicht in der Literatur bekanntes alternatives Konzept („Staukonzept“) und sammelte
umfangreiche Informationen über Einflüsse, die auf diese Konzepte einwirken.