Die vorliegende Diplomarbeit verfolgt das Ziel, ausschlaggebende Faktoren für die Feststellung einer Lernbehinderung bzw. eines damit einhergehenden sonderpädagogischen Förderbedarfs (SPF) aufzufinden. Dafür wurden pädagogische Berichte von Lehrpersonen, sonderpädagogische sowie schulpsychologische Gutachten aus insgesamt 12 neu beantragten SPF-Bescheiden des Bezirks Klagenfurt Stadt, betreffend SchülerInnen mit und ohne Migrationshintergrund untersucht. Mittels Feinstruktur- und Inhaltsanalyse wurde ermittelt, anhand welcher Faktoren SchülerInnen beider Gruppen eine Lernbehinderung zugeschrieben wird. Neben 17 inhaltlich unterschiedlichen Faktoren, welche offiziell als Ursache für eine festgestellte Lernbehinderung dokumentiert wurden, ergaben sich Hinweise darauf, dass individuell unterschiedliche Voraussetzungen und Bedürfnisse der SchülerInnen den Feststellungsprozess und das Urteil beeinflussen. Bei SchülerInnen mit Migrationshintergrund sind es vor allem mangelnde Sprachkenntnisse, bei jenen österreichischer Herkunft ein als unangemessen bewertetes Verhalten. Dieses Ergebnis deutet auf vorherrschende strukturelle Grenzen und Mechanismen im Regelschulsystem hin, welche eine Barriere zur Ermöglichung einer gleichberechtigten „Bildung für Alle“ (UNESCO, 2005) darstellen.
This thesis identifies main reasons for the establishment of learning disabilities and special educational needs. Therefore teacher’s references, expert opinions of special educational teachers and psychologists, regarding Austrian and immigrant pupils, were analyzed. 17 categories resulted as main factors for both groups, leading to the identification of learning disabilities and special educational needs. Furthermore different aspects were found, which seem to influence the appraisal. Immigrant pupils seem to be referred as disabled due to a lack of language skills, whereas for Austrian pupils the identification is more likely to be related to individual behaviour. The results of the study highlight the disadvantage of pupils with different characteristics and needs and show the demand of a school system that meets them.
Die vorliegende Diplomarbeit verfolgt das Ziel, ausschlaggebende Faktoren für die Feststellung einer Lernbehinderung bzw. eines damit einhergehenden sonderpädagogischen Förderbedarfs (SPF) aufzufinden. Dafür wurden pädagogische Berichte von Lehrpersonen, sonderpädagogische sowie schulpsychologische Gutachten aus insgesamt 12 neu beantragten SPF-Bescheiden des Bezirks Klagenfurt Stadt, betreffend SchülerInnen mit und ohne Migrationshintergrund untersucht. Mittels Feinstruktur- und Inhaltsanalyse wurde ermittelt, anhand welcher Faktoren SchülerInnen beider Gruppen eine Lernbehinderung zugeschrieben wird. Neben 17 inhaltlich unterschiedlichen Faktoren, welche offiziell als Ursache für eine festgestellte Lernbehinderung dokumentiert wurden, ergaben sich Hinweise darauf, dass individuell unterschiedliche Voraussetzungen und Bedürfnisse der SchülerInnen den Feststellungsprozess und das Urteil beeinflussen. Bei SchülerInnen mit Migrationshintergrund sind es vor allem mangelnde Sprachkenntnisse, bei jenen österreichischer Herkunft ein als unangemessen bewertetes Verhalten. Dieses Ergebnis deutet auf vorherrschende strukturelle Grenzen und Mechanismen im Regelschulsystem hin, welche eine Barriere zur Ermöglichung einer gleichberechtigten „Bildung für Alle“ (UNESCO, 2005) darstellen.
This thesis identifies main reasons for the establishment of learning disabilities and special educational needs. Therefore teacher’s references, expert opinions of special educational teachers and psychologists, regarding Austrian and immigrant pupils, were analyzed. 17 categories resulted as main factors for both groups, leading to the identification of learning disabilities and special educational needs. Furthermore different aspects were found, which seem to influence the appraisal. Immigrant pupils seem to be referred as disabled due to a lack of language skills, whereas for Austrian pupils the identification is more likely to be related to individual behaviour. The results of the study highlight the disadvantage of pupils with different characteristics and needs and show the demand of a school system that meets them.