Abstract (deu)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Macht(ausübung) am Arbeitsplatz“. Das Forschungsgebiet ist hierfür in zwei Abschnitte aufgeteilt. Der Erste konzentriert sich auf Sprechakte der Kontrolle, wobei das Hauptaugenmerk auf Direktiven, Aufforderungen und Ratschlägen gelegt ist. Der zweite Teil ist ausschließlich der Gender-Studie gewidmet.
Die Analyse basiert auf Dialogen, die aus den beiden amerikanischen Filmen „Selbst ist die Braut“ und „Erin Brokovich“ stammen. Das Ergebnis zeigt, dass 181 Kontrollsprechakte erkannt wurden, welche in 120 Direktiven, 38 Aufforderungen, 7 Ratschläge und 16 Grenzfälle aufgegliedert werden konnten. Unter anderem beinhaltet die Untersuchung auch die verschiedenen Subtypen der Kontrollsprechakte, wie auch deren Kategorisierung anhand ihrer Form. Diese Form ist die offensichtlichste Art um Direktiven, Aufforderungen und Ratschläge im Alltag auszudrücken (vgl. Vine 2004: 40), was auch das Ergebnis der Forschung bestätigt. 60% der identifizierten Kontrollsprechakte konnten als Imperative ausgemacht werden.
In der Untersuchung wurde hauptsächlich eine formale Analyse als die Basis für die Kategorisierung benutzt. Es ist jedoch nicht immer möglich, sich nur auf die Kategorisierung durch die Form zu verlassen, da dies nicht ausreichend für Daten wäre. Deshalb wurde die Unterscheidung zwischen den Kontrollakte zusätzlich auch anhand der Eigenschaften des Inhalts gemacht. Folglich, beinhaltet die Analyse auch die Klassifizierung verschiedener Subtypen von Kontrollakte, wobei die interessantesten Instanzen herausgegriffen und detailliert beschrieben werden.
Die Gender-Studie ist in zwei Bereiche gliedert. Erstens wird versucht Höflichkeitsstrategien zwischen beiden Geschlechtern herauszufiltern. Diese wurden in den Komplimenten des Datensatzes identifiziert. Interessanterweise, konnte eine Korrelation zwischen dem Akt des Komplimente machens und der Machtdemonstration am Arbeitsplatz festgestellt werden.
Auf Basis der Analyse der Kontrollakte, welche mit Machtausübung assoziiert werden, konnte eine die Geschlechtsuntersuchung eingeleitet werden. Auf Grundlage der Theorie “powerful versus powerless language” (O’Barr and Atkins 1988) wird veranschaulicht, dass der Sprachstil nicht geschlechterabhängig ist.