Die OSZE ist die einzige internationale Organisation, die auf einem
wissenschaftlichen theoretischen Rahmen aufgebaut ist. Sie ist in drei Dimensionen
gegliedert: die politisch-militärische, die Wirtschaft- und Umweltdimension und die
humanitäre Dimension. Eine Schwierigkeit bezüglich der Effizienz der OSZE liegt in
der Tatsache, dass ihre Entscheidungen nur Empfehlungen darstellen.
Als die Russische Föderation im Dezember 2008 eine Reform der europäisch-
atlantischen Sicherheitsarchitektur durch die Einführung eines rechtlich verbindlichen
Vertrags, des Europäischen Sicherheitsvertrags (EST), vorschlug, löste das einen
umfassenden Sicherheitsdialog innerhalb der OSZE, den sogenannten Korfu-Prozess,
aus. Der Korfu-Prozess besteht aus zehn „ticks“, d.h. Aspekten, in denen
Reformbedarf bestand. Diese werden in der vorliegenden Arbeit, gestützt auf den
umfassenden analytischen Rahmen von Buzan, Waever und de Wilde (1998), im
Detail analysiert und mit den politischen Intentionen und dem Anwendungsbereich
des EST verglichen. Es wird erläutert, dass der Korfu-Prozess die Rolle der OSZE
stärken sollte, wobei wichtige militärische und politische Aspekte aus dem EST
aufgegriffen, im Einklang mit dem traditionellen umfassenden Sicherheitsansatz der
OSZE jedoch auch wirtschaftliche, Umwelt- und humanitäre Aspekte hinzugefügt
wurden.
The OSCE is the only international organisation based on an academic theoretical
framework. It is structured in three dimensions: the political-military, the economic-
environmental and the humanitarian dimension. One difficulty regarding the
efficiency of the OSCE lies in the fact that its decisions are only recommendations.
When in December 2008 the Russian Federation proposed a reform of the Euro-
Atlantic security architecture through the introduction of a legally binding treaty, the
European Security Treaty (EST ), this triggered a comprehensive security dialogue in
the OSCE, the “Corfu Process”. The Corfu Process consists of ten “ticks”, aspects that
needed reforming. These are analyzed in detail in the present thesis against the
comprehensive framework of analysis proposed by Buzan, Waever and de Wilde
(1998) and compared to the political intentions and the scope of the EST. It is argued
that the Corfu Process was designed to invigorate the role of the OSCE, picking up
important military and political aspects from the EST but adding also economic,
environmental and humanitarian aspects in line with the OSCE's traditional
comprehensive security approach.
Die OSZE ist die einzige internationale Organisation, die auf einem
wissenschaftlichen theoretischen Rahmen aufgebaut ist. Sie ist in drei Dimensionen
gegliedert: die politisch-militärische, die Wirtschaft- und Umweltdimension und die
humanitäre Dimension. Eine Schwierigkeit bezüglich der Effizienz der OSZE liegt in
der Tatsache, dass ihre Entscheidungen nur Empfehlungen darstellen.
Als die Russische Föderation im Dezember 2008 eine Reform der europäisch-
atlantischen Sicherheitsarchitektur durch die Einführung eines rechtlich verbindlichen
Vertrags, des Europäischen Sicherheitsvertrags (EST), vorschlug, löste das einen
umfassenden Sicherheitsdialog innerhalb der OSZE, den sogenannten Korfu-Prozess,
aus. Der Korfu-Prozess besteht aus zehn „ticks“, d.h. Aspekten, in denen
Reformbedarf bestand. Diese werden in der vorliegenden Arbeit, gestützt auf den
umfassenden analytischen Rahmen von Buzan, Waever und de Wilde (1998), im
Detail analysiert und mit den politischen Intentionen und dem Anwendungsbereich
des EST verglichen. Es wird erläutert, dass der Korfu-Prozess die Rolle der OSZE
stärken sollte, wobei wichtige militärische und politische Aspekte aus dem EST
aufgegriffen, im Einklang mit dem traditionellen umfassenden Sicherheitsansatz der
OSZE jedoch auch wirtschaftliche, Umwelt- und humanitäre Aspekte hinzugefügt
wurden.
The OSCE is the only international organisation based on an academic theoretical
framework. It is structured in three dimensions: the political-military, the economic-
environmental and the humanitarian dimension. One difficulty regarding the
efficiency of the OSCE lies in the fact that its decisions are only recommendations.
When in December 2008 the Russian Federation proposed a reform of the Euro-
Atlantic security architecture through the introduction of a legally binding treaty, the
European Security Treaty (EST ), this triggered a comprehensive security dialogue in
the OSCE, the “Corfu Process”. The Corfu Process consists of ten “ticks”, aspects that
needed reforming. These are analyzed in detail in the present thesis against the
comprehensive framework of analysis proposed by Buzan, Waever and de Wilde
(1998) and compared to the political intentions and the scope of the EST. It is argued
that the Corfu Process was designed to invigorate the role of the OSCE, picking up
important military and political aspects from the EST but adding also economic,
environmental and humanitarian aspects in line with the OSCE's traditional
comprehensive security approach.