Der Umgang mit Migration und das Zusammenleben in kultureller Vielfalt spielen heute eine zentrale Rolle im Rahmen unterschiedlichster sozialpolitischer Fragestellungen. In vielen Ländern verläuft der Prozess der Akkulturation für ImmigrantInnen sowie für die Gesellschaft des Aufnahmelandes unproblematisch. In Österreich kommt es gerade in letzte Zeit immer häufiger zu Problemen in Bezug auf die Integration von ImmigrantInnen.
Studien zeigten, dass ImmigrantInnen unterschiedliche Wege im Prozess der Akkulturation einschlagen und abhängig von ihrer ethnokulturellen Herkunft und der Gesellschaft des Aufnahmelandes unterschiedliche Anpassungsmuster resultieren.
Die vorliegende Arbeit untersuchte den Akkulturationsprozess von türkischen Jugendlichen im Raum Wien im Rahmen einer Fragebogenuntersuchung. 306 SchülerInnen der 6./7. und 9./10. Schulstufe aus Schulen im Raum Wien wurden nach deren Akkulturationsstrategien, ethnischer (türkischer) Identität, Sprachgebrauch von Deutsch sowie nach deren Sprachfertigkeiten in den beiden Sprachen Deutsch und Türkisch befragt.
Im Durchschnitt präferierten die Jugendlichen die Akkulturationsstrategie Integration am meisten, gefolgt von Separation, Assimilierung und Marginalisierung. Knapp über die Hälfte der befragten Jugendlichen wiesen eine stark ausgeprägte ethnische (türkische) Identität auf. Die Jugendlichen gaben an, im Durchschnitt bessere Sprachfertigkeiten in Deutsch als in Türkisch zu haben, der Sprachgebrauch von Deutsch zuhause und mit Freunden wurde als eher moderat eingestuft. Altersabhängigkeiten wurden für die Akkulturationsstrategien Marginalisierung und Assimilierung sowie für die Sprachfertigkeiten in Türkisch festgestellt. Geschlechtsspezifische Unterschiede konnten für den Gebrauch der deutschen Sprache zuhause nachgewiesen werden.
Mithilfe einer Clusteranalyse wurden Gruppen von Jugendlichen gebildet, die sich in ihrem Akkulturationsmuster ähnlich waren. Es konnten vier verschiedene Akkulturationsmuster gefunden werden. Die größte gefundene Gruppe der „unsicheren Jugendlichen“ zeichnete sich durch Einstellungs- und Verhaltensmuster aus, welche auf Unentschlossenheit bzw. Unsicherheit im Akkulturationsprozess hindeuteten. Die anderen drei Gruppen wurden durch Verhaltens- und Einstellungsmuster charakterisiert, welche entweder stark in Richtung der österreichischen nationalen Kultur, der eigenen türkischen Kultur oder in Richtung eines bikulturellen Miteinanders gingen.
Dealing with integration in our society and living together in a multicultural society is a central issue when it comes to socio-political decisions. Quite a view countries, including their host society and the different groups of immigrants, handle the process of immigration very well. However, in Austria problems with immigration are seen quite often. Investigations revealed, that immigrants show distinct ways of acculturation in the process of cultural adaptation and the way of acculturation they chose depends on the ethno cultural group itself and the society of settlement.
The present investigation explores the process of acculturation of Turkish immigrant youth in Vienna, Austria using a questionnaire study. 306 students of the 6./7. and 9./10. grade participated in this study. Their acculturations strategies, ethnic identity, language skills in German and Turkish and their German language use at home and with friends were investigated.
On average, Turkish youth preferred the acculturation strategy integration most, followed by separation, assimilation and marginalisation. The ethnic (Turkish) identity was well and strong developed for slightly more than 50% of the sample. The Turkish sample showed better language skills in German than in Turkish, however their use of German at home and with friends was moderate.
The age of the participants had an effect on the acculturation strategies marginalisation and assimilation and on the self-evaluated Turkish language skills. Sex differences were found for the language use at home.
Using cluster analysis, Turkish participants were grouped into clusters, showing similar patterns in the process of acculturation. Four distinct patterns of behaviour and attitudes in the process of acculturation were found. The biggest group, named “unsettled youth” consisted of Turkish adolescents showing uncertain behaviours and attitudes. The other three groups consisted of people showing either very national (Austrian), ethnic (Turkish) or bicultural (Austrian and Turkish) patterns in the process of acculturation.
Der Umgang mit Migration und das Zusammenleben in kultureller Vielfalt spielen heute eine zentrale Rolle im Rahmen unterschiedlichster sozialpolitischer Fragestellungen. In vielen Ländern verläuft der Prozess der Akkulturation für ImmigrantInnen sowie für die Gesellschaft des Aufnahmelandes unproblematisch. In Österreich kommt es gerade in letzte Zeit immer häufiger zu Problemen in Bezug auf die Integration von ImmigrantInnen.
Studien zeigten, dass ImmigrantInnen unterschiedliche Wege im Prozess der Akkulturation einschlagen und abhängig von ihrer ethnokulturellen Herkunft und der Gesellschaft des Aufnahmelandes unterschiedliche Anpassungsmuster resultieren.
Die vorliegende Arbeit untersuchte den Akkulturationsprozess von türkischen Jugendlichen im Raum Wien im Rahmen einer Fragebogenuntersuchung. 306 SchülerInnen der 6./7. und 9./10. Schulstufe aus Schulen im Raum Wien wurden nach deren Akkulturationsstrategien, ethnischer (türkischer) Identität, Sprachgebrauch von Deutsch sowie nach deren Sprachfertigkeiten in den beiden Sprachen Deutsch und Türkisch befragt.
Im Durchschnitt präferierten die Jugendlichen die Akkulturationsstrategie Integration am meisten, gefolgt von Separation, Assimilierung und Marginalisierung. Knapp über die Hälfte der befragten Jugendlichen wiesen eine stark ausgeprägte ethnische (türkische) Identität auf. Die Jugendlichen gaben an, im Durchschnitt bessere Sprachfertigkeiten in Deutsch als in Türkisch zu haben, der Sprachgebrauch von Deutsch zuhause und mit Freunden wurde als eher moderat eingestuft. Altersabhängigkeiten wurden für die Akkulturationsstrategien Marginalisierung und Assimilierung sowie für die Sprachfertigkeiten in Türkisch festgestellt. Geschlechtsspezifische Unterschiede konnten für den Gebrauch der deutschen Sprache zuhause nachgewiesen werden.
Mithilfe einer Clusteranalyse wurden Gruppen von Jugendlichen gebildet, die sich in ihrem Akkulturationsmuster ähnlich waren. Es konnten vier verschiedene Akkulturationsmuster gefunden werden. Die größte gefundene Gruppe der „unsicheren Jugendlichen“ zeichnete sich durch Einstellungs- und Verhaltensmuster aus, welche auf Unentschlossenheit bzw. Unsicherheit im Akkulturationsprozess hindeuteten. Die anderen drei Gruppen wurden durch Verhaltens- und Einstellungsmuster charakterisiert, welche entweder stark in Richtung der österreichischen nationalen Kultur, der eigenen türkischen Kultur oder in Richtung eines bikulturellen Miteinanders gingen.
Dealing with integration in our society and living together in a multicultural society is a central issue when it comes to socio-political decisions. Quite a view countries, including their host society and the different groups of immigrants, handle the process of immigration very well. However, in Austria problems with immigration are seen quite often. Investigations revealed, that immigrants show distinct ways of acculturation in the process of cultural adaptation and the way of acculturation they chose depends on the ethno cultural group itself and the society of settlement.
The present investigation explores the process of acculturation of Turkish immigrant youth in Vienna, Austria using a questionnaire study. 306 students of the 6./7. and 9./10. grade participated in this study. Their acculturations strategies, ethnic identity, language skills in German and Turkish and their German language use at home and with friends were investigated.
On average, Turkish youth preferred the acculturation strategy integration most, followed by separation, assimilation and marginalisation. The ethnic (Turkish) identity was well and strong developed for slightly more than 50% of the sample. The Turkish sample showed better language skills in German than in Turkish, however their use of German at home and with friends was moderate.
The age of the participants had an effect on the acculturation strategies marginalisation and assimilation and on the self-evaluated Turkish language skills. Sex differences were found for the language use at home.
Using cluster analysis, Turkish participants were grouped into clusters, showing similar patterns in the process of acculturation. Four distinct patterns of behaviour and attitudes in the process of acculturation were found. The biggest group, named “unsettled youth” consisted of Turkish adolescents showing uncertain behaviours and attitudes. The other three groups consisted of people showing either very national (Austrian), ethnic (Turkish) or bicultural (Austrian and Turkish) patterns in the process of acculturation.