Abstract (deu)
Chick-Lit erlebt einen wahren Boom seit der Veröffentlichung von Bridget Jones's Diary im Jahre 1996. Seitdem werden jedes Jahr eine Vielzahl von neuen Chick-Lit Romanen publiziert und nicht selten werden die eher seichten Geschichten über junge Frauen, die versuchen ihren Alltag zu meistern und nebenbei noch den Traummann zu finden, zu Verkaufsschlagern. Da ungewöhnliche viele Protagonistinnen von Chick-Lit in der Medienbranche arbeiten, ergibt sich folgendes Forschungsinteresse:
Wie wird Journalismus in Chick-Lit beschrieben und wie werden Journalisten dargestellt?
Aufbauend auf einem theoretischen Hintergrund aus der Literaturtheorie und einem interdisziplinären Ansatz mit der Medienforschung werden fünf Forschungsfragen zu diesem Erkenntnisinteresse formuliert. Diese Forschungsfragen werden durch eine qualitative Inhaltsanalyse einer Stichprobe aus britischen, amerikanischen und irischen Chick-Lit Texten beantwortet. Neben der Beantwortung der Forschungsfragen ermöglicht die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring auch die Bildung von sechs Thesen.
These 1: Eine Vielzahl von Chick-Lit Texten folgt im Aufbau der “Make Your Own Chick-Lit Novel!” Anleitung.
These 2: Die Mehrzahl der Chick-Lit Autoren haben selbst einen beruflichen Hintergrund in der Medienbranche.
These 3: Chick-Lit Autoren bestärken die Vorstellung der Allgemeinheit, dass Journalismus ein aufregender, jedoch auch anstrengender Traumjob ist. Allerdings lieben alle Charaktere ihre Karriere und können sich einen Job außerhalb der Medienbranche nicht vorstellen.
These 4: Chick-Lit Texte spielen in einem sehr eingeschränkten Medienumfeld. Die Charaktere arbeiten alle im Unterhaltungs- oder Infotainmentsektor von Magazinen und/oder Fernsehen.
These 5: Chick-Lit wird von weiblichen Journalisten dominiert. In höheren oder Toppositionen finden sich hingegen fast ausschließlich männliche Journalisten.
These 6: Chick-Lit vermittelt ein authentisches Bild von Journalismus und Journalisten im Bezug auf die im Kapitel 2.3 vorgestellten Statistiken.