You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1277543
Title (deu)
Die Darstellung von Kindheit und Jugend in ausgewählten Werken der Migrationsliteratur zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Author
Monika Pichler
Adviser
Ernst Seibert
Assessor
Ernst Seibert
Abstract (deu)

Seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts ist das Interesse an der Literatur von Migranten im deutschsprachigen Raum stetig gewachsen. Die vorliegende Diplomarbeit setzt sich nun mit den Migrationserfahrungen aus einem kindlichen oder jugendlichen Blickwinkel auseinander.
Dazu werden Werke von Adelbert-von-Chamisso-Preisträgern und einer weiteren Autorin analysiert. Der Adelbert-von-Chamisso-Preis wird seit 1985 an Autoren und Autorinnen verliehen, deren Muttersprache nicht die deutsche ist, die aber ihre Literatur auf Deutsch verfassen und sich an ein deutschsprachiges Publikum wenden.
Im theoretischen Teil wird ein kurzer Überblick zum literaturtheoretischen Diskurs und zu den historischen Entwicklungen seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum gegeben.
Die Postkoloniale Literaturtheorie nach Homi Bhabha soll als theoretische Basis für die Auseinandersetzung dienen. Dieses Konzept geht davon aus, dass die Literatur von eingewanderten Personen einen Dritten Raum eröffnet. Hier wird die Instabilität von Identität und Kultur, die beide nicht als abgegrenzte, vollendete Systeme betrachtet werden dürfen, besonders deutlich.
Repräsentativ für die aktuelle Migrationsliteratur werden folgende Romane untersucht, die im Zeitraum 2005 – 2008 entstanden sind: Der Spieler der inneren Stunde von Marica Bodrožić, Die Fische von Berlin von Eleonora Hummel, Wie der Soldat das Grammofon repariert von Saša Stanišić, Der Körper meines Bruders von Lèda Forgò und Scherbenpark von Alina Bronsky. Das Augenmerk in der Untersuchung liegt auf den Darstellungsweisen von Identität, von Heimat und Heimatverlust, von Fremdheitserleben, von Sprache bzw. Sprachwechsel und daraus resultierender Sprachlosigkeit. Die kindlichen und jugendlichen Protagonisten können weder im Einwanderungsland noch bei einer Rückkehr im Herkunftsland Heimat finden. Sehnsucht nach der verlorenen bzw. nach einer künftigen Heimat ist durchgehend vorhanden.

Keywords (deu)
MigrationsliteraturKindheit und Jugend
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1277543
rdau:P60550 (deu)
115 S.
Number of pages
121
Members (1)
Title (deu)
Die Darstellung von Kindheit und Jugend in ausgewählten Werken der Migrationsliteratur zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Author
Monika Pichler
Abstract (deu)

Seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts ist das Interesse an der Literatur von Migranten im deutschsprachigen Raum stetig gewachsen. Die vorliegende Diplomarbeit setzt sich nun mit den Migrationserfahrungen aus einem kindlichen oder jugendlichen Blickwinkel auseinander.
Dazu werden Werke von Adelbert-von-Chamisso-Preisträgern und einer weiteren Autorin analysiert. Der Adelbert-von-Chamisso-Preis wird seit 1985 an Autoren und Autorinnen verliehen, deren Muttersprache nicht die deutsche ist, die aber ihre Literatur auf Deutsch verfassen und sich an ein deutschsprachiges Publikum wenden.
Im theoretischen Teil wird ein kurzer Überblick zum literaturtheoretischen Diskurs und zu den historischen Entwicklungen seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum gegeben.
Die Postkoloniale Literaturtheorie nach Homi Bhabha soll als theoretische Basis für die Auseinandersetzung dienen. Dieses Konzept geht davon aus, dass die Literatur von eingewanderten Personen einen Dritten Raum eröffnet. Hier wird die Instabilität von Identität und Kultur, die beide nicht als abgegrenzte, vollendete Systeme betrachtet werden dürfen, besonders deutlich.
Repräsentativ für die aktuelle Migrationsliteratur werden folgende Romane untersucht, die im Zeitraum 2005 – 2008 entstanden sind: Der Spieler der inneren Stunde von Marica Bodrožić, Die Fische von Berlin von Eleonora Hummel, Wie der Soldat das Grammofon repariert von Saša Stanišić, Der Körper meines Bruders von Lèda Forgò und Scherbenpark von Alina Bronsky. Das Augenmerk in der Untersuchung liegt auf den Darstellungsweisen von Identität, von Heimat und Heimatverlust, von Fremdheitserleben, von Sprache bzw. Sprachwechsel und daraus resultierender Sprachlosigkeit. Die kindlichen und jugendlichen Protagonisten können weder im Einwanderungsland noch bei einer Rückkehr im Herkunftsland Heimat finden. Sehnsucht nach der verlorenen bzw. nach einer künftigen Heimat ist durchgehend vorhanden.

Keywords (deu)
MigrationsliteraturKindheit und Jugend
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1277544
Number of pages
121