Abstract (deu)
Im Kino vermischen sich Realitäten. Die Wirklichkeit verdoppelt sich, wenn wir
im Kino sitzen, und dann müssen wir wählen, uns jeden Augenblick für eine
dieser beiden Realitäten entscheiden. Nur manchmal, ganz selten, da vergessen
wir zu wählen, da läuft die Zeit nicht nur weg, sondern Momente geraten aus den
Fugen. Während dieser Zeit, sind wir ohnmächtig, irgendwo an einem Ort, der in
keine Karte eingezeichnet ist und wachen wieder auf, finden uns ein paar
Zwischenräume weiter im Kino. Dort, wo wir immer waren.
Es ist ein Text über eben diese Zeit und über diesen Ort, über Worte, die
versuchen zu beschreiben, was man nur sehen kann. Und es ist ein Text über die
Unterschiede der Zeiten und der Orte hinaus, wo Unterschiede gar nicht so
unterschiedlich sind. Was in den Zeilen der Theorie vorerst ungreifbar scheint,
wird später mit Marcel Carnés Die Kinder des Olymp bildlich untermalt, die
Theorien aufgelöst und später wieder nur zu einem Teil, in einem Medium, dem
etwas fehlt.