Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit ist im Rahmen der „Wiener Kinderkrippenstudie“ am Institut für Bildungswissenschaft, Forschungseinheit für Psychoanalytische Pädagogik, an der Universität Wien entstanden.
Anliegen dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, ob während der Eingewöhnungsphase von Kleinkindern in die institutionelle Fremdbetreuung die pädagogische Interaktionsqualität der ErzieherIn im Zusammenhang mit der Bindungssicherheit des Kindes zur ErzieherIn steht. Des Weiteren zielt diese Diplomarbeit darauf ab, einen Vergleich zwischen Kinderkrippen und altersgemischten Gruppen mit offenem Raumkonzept im Hinblick auf die Interaktionsqualität der ErzieherIn und die Bindungssicherheit des Eingewöhnungs-kindes zu unternehmen.
Untersucht wurde die Bindungssicherheit (mittles „Attachment Q-Sort“, Waters & Deane 1985) von 92 Kindern (40 männlich, 52 weiblich) im Alter von 10 bis 33 Monaten zu ihren ErzieherInnen zwei Wochen sowie zwei, vier und sechs Monate nach Eintritt in die Betreuungseinrichtung. Die Interaktionsqualität der ausschließlich weiblichen Erzieherin-nen wurde auf dyadischer (Videoanalyseinstrument, Ereky-Stevens et al. 2008) und gruppenorientierter Ebene („Caregiver Interaction Scale“, Arnett et al. 1989) innerhalb der ersten vier bzw. sechs Monate nach Eintritt des Kindes in die Betreuungseinrichtung erhoben.
Zwei Monate nach Betreuungsbeginn steht die dyadische Interaktionsqualität der BezugserzieherIn während der Spielsequenzen im Zusammenhang mit der ErzieherIn-Kind-Bindung. Vier Monate nach Betreuungsbeginn erweist sich die dyadische Interaktionsqualität der ErzieherIn während der morgendlichen Abschiedssequenzen von den Eltern im Zusammenhang mit der ErzieherIn-Kind-Bindung.
Die gruppenorientierte Interaktionsqualität, vor allem das Engagement der ErzieherIn korreliert zwei Wochen sowie zwei, vier und sechs Monate nach Betreuungsbeginn mit der Bindungssicherheit zwischen ErzieherIn und Kind.
Es wurden keine Unterschiede zwischen altersgemischten Gruppen und Kinderkrippen im Hinblick auf die dyadische und gruppenorientierte Interaktionsqualität der Bezugserziehe-rIn gefunden. Ebenso ließen sich keine Unterschiede zwischen den Betreuungstypen in Bezug auf die ErzieherIn-Kind-Bindung festmachen.