Abstract (deu)
Während die meisten Bodenfilter im Bereich der Abwasserreinigung im Einsatz sind, beschreibt diese Arbeit die Sanierung eines hoch eutrophen Auengewässers (Unteres Heustadelwasser) in Wien durch einen vertikal durchströmten, einstufigen, intermittierend beschickten unbepflanzten Bodenfilter mit nachgeschaltetem Phosphor-Adsorber im zweiten Jahr nach Inbetriebnahme. Für eine Untersuchung der Filterwirkung wurden an 36 Terminen im Zeitraum vom Jänner bis Dezember 2008 abiotische und biotische Parameter an einem Gewässerstandort sowie an fünf Stellen in der Filteranlage analysiert. Der Fokus lag auf der Phytoplanktonsukzession im Unteren Heustadelwasser sowie auf den qualitativen und quantitativen Veränderungen der Phytoplanktonbiozönose durch den Bodenfilter. Das Phytoplankton des Unteren Heustadelwassers war durch eine ausgeprägte Saisonalität in Hinblick auf Artenzusammensetzung und Biomasse charakterisiert. Chryso-, Bacillario- und Cryptophyceen bestimmten im Frühjahr und Spätherbst die Planktonbiozönose, während von Ende Mai bis Anfang Oktober eine Cyanoprokaryota-Blüte auftrat. Diese setzte sich vor allem aus Vertretern der Ordnungen Chroococcales (v. a. Microcystis wesenbergii, M. aeruginosa, M. flos-aquae, Woronichinia naege-liana, Snowella lacustris) und Nostocales (v. a. Anabaena planctonica, Anabaena spiroides, Aphanizomenon gracile) zusammen. Die Standorte vor und nach dem Bodenfilter unterschieden sich signifikant in Bezug auf physikalisch-chemische Parameter, Nährstoffkonzentrationen sowie Phytoplanktondiversität und -biomasse. Die relativ hohen Sauerstoffgehalte im Bodenfilter ermöglichten hohe Nitrifikationsraten mit einer durchschnittlichen Ammonium-N-Reduktion um 59 % und einem durchschnittlichen Nitrat-N-Anstieg um 75 %, wohingegen die Denitrifikationsrate im Jahresmittel sehr niedrig war (5 %). Diskriminanz und Hauptkomponentenanalysen wurden angewandt um die wichtigsten Parameter zur Stellenauftrennung zu ermitteln. Eine Redundanzanalyse (RDA) wurde durchgeführt, um Zusammenhänge von 30 signifikanten Indikatortaxa und Umweltvariablen zu testen.