Abstract (deu)
Trotz der Verfügbarkeit von Antibiotika und Impfstoffen, die auf Polysacchariden basieren, bleibt S. pneumoniae weltweit die Hauptursache für Pneumonie.
Obwohl die momentan verfügbaren konjugierten Impfstoffe Wirksamkeit gegen die vom Impfstoff gedeckten Serotypen gezeigt haben, gibt es Nachteile, die solche auf Polysacchariden basierende Impfstoffe mit sich bringen und daher gibt es einen dringenden Bedarf an Alternativen.
Zwei vielversprechende Kandidaten, StkP und PcsB, wurden mittels ANTIGENome Technologie für einen Protein-basierten Impfstoff gegen Pneumococcus identifiziert.
StkP, eine eukaryotische Typ Serin/Threonin Proteinkinase, scheint eine regulatorische Rolle in der Gentranskription zu spielen. Um mehr über die Interaktionspartner von StkP zu erfahren, führten wir Microarray Analysen mit 2 Stämmen durch, TIGR4 (Serotype T4) und PJ1324 (Serotype 6B) um den Wildtyp-Stamm und den Δstkp-Stamm zu vergleichen. Wir konnten bestätigen, dass StkP eine Schlüsselfunktion im Zellzyklus der Pneumococcen spielt, indem die Expression einiger wichtiger Genprodukte reguliert wird, obwohl die Effekte der regulatorischen Funktion zu einem großen Ausmaß vom genetischen Hintergrund abhängig zu sein scheint.
PcsB ist eine vorausgesagte Murein Hydrolase und ist während der Infektion im Menschen ein immundominantes Antigen. Die Microarray Analysen bei Vergleich von Wildtyp und ΔpcsB Stämmen in 2 verschiedenen genetischen Hintergründen (TIGR4 und 6B) ergaben, dass der Unterschied größtenteils ein erhöhtes Transkriptionslevel zweier LysM Domänenproteine ist, welche eine Rolle im Zellwandmetabolismus spielen. Die starke Hochregulation in deren Expression repräsentiert möglicherweise einen Kompensationsmechanismus für Bakterien, denen das PcsB Protein fehlt. Es gab nur wenige Gene die zu einem geringeren Ausmaß (2-10 fach) betroffen waren. Diese Resultate deuten darauf hin, dass das Fehlen der PcsB Expression, eine sehr selektive Veränderung in der globalen Transkription zur Folge hat.
Drei zusätzliche Impfstoffkandidaten, identifziert mittels ANTIGENome Technologie, wurden analysiert: SP2027, SP0609 und SP2194. Immunisierung mit diesen
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Proteinen schützt Mäuse im Sepsis-Modell und zwei Pneumonia-Modellen gegen verschiedene S. pneumoniae Serotypen.
Weiters zeigte die Mutante ΔSP2027 eine verringerte Virulenz und die Mutante ΔSP0609 hatte eine reduzierte Affinität zu eukaryotischen Zellen.
Aufgrund seiner Rolle in der Adhäsion, könnte SP0609 als Impfstoffkandidat berücksichtigt werden. Antikörper spezifisch für SP0609 könnten die intranasale Kolonisierung durch S. pneumoniae und weiters die Invasion des Wirtes verhindern.
Da Impfstoff induzierte Protektion gegen spezifische Mikroben Wochen braucht, um sich zu entwickeln, ist passive Immunisierung unverzichtbar wenn akute Protektion und Behandlung erforderlich ist. Um eine auf Antikörper basierende Therapie zu entwickeln, haben wir neben PspA und SP1650 monoklonale Maus Antikörper gegen fünf Antigene generiert, und diese auf ihre anti-infektiöse Wirkung in in vitro und in vivo Experimenten getestet. Von den getesteten Antigen-spezifischen Antikörpern, zeigte nur einer, nämlich anti-PspA, Kreuzprotektion bei der Verwendung unterschiedlicher Stämme. Die anti-PspA monoklonalen Antikörper zeigten ein starkes positives Signal in Experimenten zur Oberflächenfärbung und in Opsonophagocytose-Killing Assays.
Mit einem auf Protein basierenden Impfstoff, welcher vor Infektionen, hervorgerufen durch alle Serotypen bei sowohl Älteren als auch Kindern schützen soll, und mit effektiven monoklonalen Antikörpern zur passiven Immunisierung im Falle eines akuten Notfalles, hoffen wir in der Zukunft die rund 1.5 Millionen Todesfälle weltweit verursacht durch Pneumococcen, zu verringern.