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Title (deu)
Das Schauspielstudium in der DDR und der Einfluss der Deutschen Wiedervereinigung am Beispiel der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin
Author
Patrick Breynck
Adviser
Hilde Haider-Pregler
Assessor
Hilde Haider-Pregler
Assessor
Brigitte Marschall
Abstract (deu)
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Entwicklung des Schauspielstudiums in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und den neuen Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland und dem Einfluss der Deutschen Wiedervereinigung am Beispiel der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin (HfS). Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von 1981 bis 1993. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf dem Weg des Schauspielstudenten zum fertig ausgebildeten Schauspieler sowie den hierfür notwendigen technischen Mitteln und der Persönlichkeitsentwicklung. Der Hauptteil der Arbeit besteht aus fünf Kapiteln. Das erste Kapitel untersucht die Strukturen der Kulturpolitik der DDR und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Das zweite Kapitel analysiert die politischen und gesellschaftlichen Funktionen des Theaters in der DDR und die Bedeutung der Wiedervereinigung für die Stellung des Theaters in den neuen Bundesländern. Das dritte Kapitel dokumentiert die Geschichte der HfS und in wie weit die SED-Ideologie maßgebend für das Studium war. Das vierte Kapitel zeigt die Struktur des Schauspielstudiums der HfS auf, wobei der Fokus auf dem Einfluss des nach der Wiedervereinigung geltenden Berliner Hochschulgesetzes und der neuen marktwirtschaftlichen Situation des Schauspielerberufes liegt. Die Untersuchungsschwerpunkte des fünften Kapitels sind die Theorien und Methoden des Schauspielunterrichts der HfS sowie die Einflüsse der Wiedervereinigung auf diese. Als Ergebnis dieser Dissertation kann festgehalten werden, dass die Politik einen enormen Einfluss auf die Gesellschaft der DDR ausübte. Obwohl offene Kritik am System nicht möglich war, fanden sich dennoch Zirkel, die mit ihren Mitteln gegen Missstände opponierten. Im Theater sind seit jeher unterschwellige, aufmüpfige Strömungen zu beobachten. In den Theatern der DDR entwickelte sich mancherorts ein Geheimcode, mit welchem Unausgesprochenes kommuniziert werden konnte. Auch in der HfS herrschte der in der gesamten Gesellschaft vorhandene Druck. Im Zuge der Wiedervereinigung wurde das totalitäre Gesellschaftssystem der DDR durch das liberale der Bundesrepublik ersetzt. Die vom Theater- und Unterhaltungsmarkt zunehmend geforderte Individualität und Persönlichkeit eines Schauspielers verleitet die Schule dazu, die methodische Tradition ihrer technischen Ausbildung den Anforderungen des Marktes anzupassen. Die früher gemeinsame methodische Linie der Professoren und Dozenten wich zunehmend einem pluralistischen Lehrangebot. Der im Mittelpunkt von Theorie und Methode der HfS stehende Ensemblegedanke läuft dadurch Gefahr an Bedeutung zu verlieren.
Abstract (eng)
This dissertation analyses the development and changes in the performing arts degree of the German Democratic Republic (GDR) and, following reunification, in the subsequent newly formed states of the Federal Republic of Germany. Through use of the example of the Ernst Busch College of Performing Arts, Berlin (Hochschule für Schauspielkunst, HFS), this thesis will explore the influence of the German reunification on the performing arts establishment. The researched time period stretches from 1981 to 1993. The focus of this thesis follows the performing arts student on their path to becoming a fully qualified Actor by way of their personal development, as well as the required accompanying technical resources at their disposal. The main body of this work consists of five chapters. The first chapter will examine the structures of the cultural policies in place and their impact on society in the GDR. The second chapter will analyse the political and social functions of theatre in the GDR, specifically with respect to the reunification’s significance in shaping its status in the new states. The third chapter will document the history of the HFS, observing to what extent the Socialist Unity Party (SED) ideology influenced the study of dramatic arts. The fourth chapter will highlight the structure of the degree in dramatic arts at the HFS, in which the focus will be on the influence of the post reunification Berlin Higher Education Act and the new economic market situation of the acting profession. The theories and methods used in teaching performing arts at the HFS are explored in the fifth chapter, together with an examination of the influence of the reunification on these. The thesis will conclude that politics will have exerted an enormous influence on the society of the GDR. Although open criticism towards the political system was not tolerated, there were groups that managed to oppose obstacles such as this with whatever means they had available to them. There have always been subtle, rebellious tendencies observed in theatre. In the theatres of the GDR, a secret code was developed in some areas that allowed subtle communication of that which could not be said openly. The social pressure, experienced in the GDR society in general, was also felt within the HFS. In the course of the German reunification, the entire social system of the GDR was replaced by the liberal approach of the Federal Republic of Germany. The resulting increased demands of the theatre and entertainment markets on the actor’s individuality and personality lead the school to adapt its traditional methodological technical training to that of market demands. The former common methodological approach, once followed by professors and lecturers, gave way to an increasingly more pluralistic curriculum. The ensemble idear, the center point of theory and method of the HFS, now runs the risk of losing importance.
Keywords (deu)
SchauspielausbildungSchauspielerDeutsche WiedervereinigungHochschule für SchauspielkunstKulturpolitik DDRGesellschaft DDRTheater DDRSchauspielschule
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1278523
rdau:P60550 (deu)
382 S. : Ill.
Number of pages
382
Members (1)
Title (deu)
Das Schauspielstudium in der DDR und der Einfluss der Deutschen Wiedervereinigung am Beispiel der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin
Author
Patrick Breynck
Abstract (deu)
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Entwicklung des Schauspielstudiums in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und den neuen Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland und dem Einfluss der Deutschen Wiedervereinigung am Beispiel der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin (HfS). Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von 1981 bis 1993. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf dem Weg des Schauspielstudenten zum fertig ausgebildeten Schauspieler sowie den hierfür notwendigen technischen Mitteln und der Persönlichkeitsentwicklung. Der Hauptteil der Arbeit besteht aus fünf Kapiteln. Das erste Kapitel untersucht die Strukturen der Kulturpolitik der DDR und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Das zweite Kapitel analysiert die politischen und gesellschaftlichen Funktionen des Theaters in der DDR und die Bedeutung der Wiedervereinigung für die Stellung des Theaters in den neuen Bundesländern. Das dritte Kapitel dokumentiert die Geschichte der HfS und in wie weit die SED-Ideologie maßgebend für das Studium war. Das vierte Kapitel zeigt die Struktur des Schauspielstudiums der HfS auf, wobei der Fokus auf dem Einfluss des nach der Wiedervereinigung geltenden Berliner Hochschulgesetzes und der neuen marktwirtschaftlichen Situation des Schauspielerberufes liegt. Die Untersuchungsschwerpunkte des fünften Kapitels sind die Theorien und Methoden des Schauspielunterrichts der HfS sowie die Einflüsse der Wiedervereinigung auf diese. Als Ergebnis dieser Dissertation kann festgehalten werden, dass die Politik einen enormen Einfluss auf die Gesellschaft der DDR ausübte. Obwohl offene Kritik am System nicht möglich war, fanden sich dennoch Zirkel, die mit ihren Mitteln gegen Missstände opponierten. Im Theater sind seit jeher unterschwellige, aufmüpfige Strömungen zu beobachten. In den Theatern der DDR entwickelte sich mancherorts ein Geheimcode, mit welchem Unausgesprochenes kommuniziert werden konnte. Auch in der HfS herrschte der in der gesamten Gesellschaft vorhandene Druck. Im Zuge der Wiedervereinigung wurde das totalitäre Gesellschaftssystem der DDR durch das liberale der Bundesrepublik ersetzt. Die vom Theater- und Unterhaltungsmarkt zunehmend geforderte Individualität und Persönlichkeit eines Schauspielers verleitet die Schule dazu, die methodische Tradition ihrer technischen Ausbildung den Anforderungen des Marktes anzupassen. Die früher gemeinsame methodische Linie der Professoren und Dozenten wich zunehmend einem pluralistischen Lehrangebot. Der im Mittelpunkt von Theorie und Methode der HfS stehende Ensemblegedanke läuft dadurch Gefahr an Bedeutung zu verlieren.
Abstract (eng)
This dissertation analyses the development and changes in the performing arts degree of the German Democratic Republic (GDR) and, following reunification, in the subsequent newly formed states of the Federal Republic of Germany. Through use of the example of the Ernst Busch College of Performing Arts, Berlin (Hochschule für Schauspielkunst, HFS), this thesis will explore the influence of the German reunification on the performing arts establishment. The researched time period stretches from 1981 to 1993. The focus of this thesis follows the performing arts student on their path to becoming a fully qualified Actor by way of their personal development, as well as the required accompanying technical resources at their disposal. The main body of this work consists of five chapters. The first chapter will examine the structures of the cultural policies in place and their impact on society in the GDR. The second chapter will analyse the political and social functions of theatre in the GDR, specifically with respect to the reunification’s significance in shaping its status in the new states. The third chapter will document the history of the HFS, observing to what extent the Socialist Unity Party (SED) ideology influenced the study of dramatic arts. The fourth chapter will highlight the structure of the degree in dramatic arts at the HFS, in which the focus will be on the influence of the post reunification Berlin Higher Education Act and the new economic market situation of the acting profession. The theories and methods used in teaching performing arts at the HFS are explored in the fifth chapter, together with an examination of the influence of the reunification on these. The thesis will conclude that politics will have exerted an enormous influence on the society of the GDR. Although open criticism towards the political system was not tolerated, there were groups that managed to oppose obstacles such as this with whatever means they had available to them. There have always been subtle, rebellious tendencies observed in theatre. In the theatres of the GDR, a secret code was developed in some areas that allowed subtle communication of that which could not be said openly. The social pressure, experienced in the GDR society in general, was also felt within the HFS. In the course of the German reunification, the entire social system of the GDR was replaced by the liberal approach of the Federal Republic of Germany. The resulting increased demands of the theatre and entertainment markets on the actor’s individuality and personality lead the school to adapt its traditional methodological technical training to that of market demands. The former common methodological approach, once followed by professors and lecturers, gave way to an increasingly more pluralistic curriculum. The ensemble idear, the center point of theory and method of the HFS, now runs the risk of losing importance.
Keywords (deu)
SchauspielausbildungSchauspielerDeutsche WiedervereinigungHochschule für SchauspielkunstKulturpolitik DDRGesellschaft DDRTheater DDRSchauspielschule
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1278524
Number of pages
382