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Title (deu)
Antizipation beim Simultandolmetschen
ein Beitrag aus dem Sprachenpaar Deutsch - Italienisch
Parallel title (eng)
Anticipation in simultaneous interpreting
Author
Petra Elisabeth Horvath
Adviser
Franz Pöchhacker
Assessor
Franz Pöchhacker
Abstract (deu)

Unter Antizipation versteht man die Vorwegnahme eines oder mehrerer Elemente durch die DolmetscherIn, vor der tatsächlichen Artikulation im Original. Damit es dazu kommt, laufen verschiedene Verständnis- und Analyseprozesse ab, die eine Hypothese über den weiteren Verlauf der Rede zulassen.
Ziel der vorliegenden Masterarbeit war es, im Rahmen eines Experiments herauszufinden, wie oft und korrekt sich Italienisch- und Deutsch-MuttersprachlerInnen beim Simultandolmetschen aus dem Deutschen für die Strategie der Antizipation entscheiden. Die Hypothesen, die es galt zu überprüfen, besagen, dass die Antizipationsfrequenz bei MuttersprachlerInnen des Deutschen höher ist und bei DolmetschstudentInnen mit mehr Erfahrung ansteigt. Des Weiteren galt es den Verlauf der Antizipationsaktivität zu untersuchen, bei dem angenommen wurde, dass er im Laufe der Rede ansteigt.
In der Literatur geht man davon aus, dass MuttersprachlerInnen beim Dolmetschen in ihre B-Sprache einen gewissen Vorteil mitbringen, da sie beim Dekodieren von Struktur, Idiomatik und Grammatik weniger Aufmerksamkeit brauchen und den Sinn somit schneller erfassen können. Es wird ebenso belegt, dass sich professionelle DolmetscherInnen mehr vom Wort lösen und somit leichter und konstanter antizipieren. Die empirischen Beiträge mit professionellen DolmetscherInnen und teilweise mit AbsolventInnen und Studierenden belegen diese Aussagen.
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie widerlegen diese Thesen und deuten darauf hin, dass die Antizipation eine höchst individuelle Form des strategischen Dolmetschens darstellt.

Abstract (eng)

Anticipation, i.e. the production of the verb or other parts of the sentence by the interpreter before the corresponding element has been uttered in the original, represents a significant aspect of interpreting studies, especially when working with structurally different languages like German and Italian.
The object of this master thesis was to explore, by means of an experiment, to what extent Italian and German students anticipate verbs and to get an insight into language-specific anticipation triggers. The studies hypotheses say that the anticipation rate in native speakers of German is higher and that more experienced students anticipate more frequently and constantly. Furthermore it is believed that the anticipation rate rises over the course of the speech.
Literature within the field of interpreting studies has shown that interpreters who work from their mother tongue into their working language are more likely to anticipate verbs and other elements correctly and more frequently, because of their natural understanding of speech in their A-language. Other findings state that graduates and professional interpreters anticipate more often than student interpreters.
The results of the experiment confute all hypotheses and suggest that anticipation is a highly individual form of strategic interpreting.

Keywords (eng)
anticipationsimultaneous interpretingstrategic interpreting
Keywords (deu)
AntizipationSimultandolmetschenDometschstrategie
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1278549
rdau:P60550 (deu)
133 S.
Number of pages
133
Members (1)
Title (deu)
Antizipation beim Simultandolmetschen
ein Beitrag aus dem Sprachenpaar Deutsch - Italienisch
Parallel title (eng)
Anticipation in simultaneous interpreting
Author
Petra Elisabeth Horvath
Abstract (deu)

Unter Antizipation versteht man die Vorwegnahme eines oder mehrerer Elemente durch die DolmetscherIn, vor der tatsächlichen Artikulation im Original. Damit es dazu kommt, laufen verschiedene Verständnis- und Analyseprozesse ab, die eine Hypothese über den weiteren Verlauf der Rede zulassen.
Ziel der vorliegenden Masterarbeit war es, im Rahmen eines Experiments herauszufinden, wie oft und korrekt sich Italienisch- und Deutsch-MuttersprachlerInnen beim Simultandolmetschen aus dem Deutschen für die Strategie der Antizipation entscheiden. Die Hypothesen, die es galt zu überprüfen, besagen, dass die Antizipationsfrequenz bei MuttersprachlerInnen des Deutschen höher ist und bei DolmetschstudentInnen mit mehr Erfahrung ansteigt. Des Weiteren galt es den Verlauf der Antizipationsaktivität zu untersuchen, bei dem angenommen wurde, dass er im Laufe der Rede ansteigt.
In der Literatur geht man davon aus, dass MuttersprachlerInnen beim Dolmetschen in ihre B-Sprache einen gewissen Vorteil mitbringen, da sie beim Dekodieren von Struktur, Idiomatik und Grammatik weniger Aufmerksamkeit brauchen und den Sinn somit schneller erfassen können. Es wird ebenso belegt, dass sich professionelle DolmetscherInnen mehr vom Wort lösen und somit leichter und konstanter antizipieren. Die empirischen Beiträge mit professionellen DolmetscherInnen und teilweise mit AbsolventInnen und Studierenden belegen diese Aussagen.
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie widerlegen diese Thesen und deuten darauf hin, dass die Antizipation eine höchst individuelle Form des strategischen Dolmetschens darstellt.

Abstract (eng)

Anticipation, i.e. the production of the verb or other parts of the sentence by the interpreter before the corresponding element has been uttered in the original, represents a significant aspect of interpreting studies, especially when working with structurally different languages like German and Italian.
The object of this master thesis was to explore, by means of an experiment, to what extent Italian and German students anticipate verbs and to get an insight into language-specific anticipation triggers. The studies hypotheses say that the anticipation rate in native speakers of German is higher and that more experienced students anticipate more frequently and constantly. Furthermore it is believed that the anticipation rate rises over the course of the speech.
Literature within the field of interpreting studies has shown that interpreters who work from their mother tongue into their working language are more likely to anticipate verbs and other elements correctly and more frequently, because of their natural understanding of speech in their A-language. Other findings state that graduates and professional interpreters anticipate more often than student interpreters.
The results of the experiment confute all hypotheses and suggest that anticipation is a highly individual form of strategic interpreting.

Keywords (eng)
anticipationsimultaneous interpretingstrategic interpreting
Keywords (deu)
AntizipationSimultandolmetschenDometschstrategie
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1278550
Number of pages
133