Ausgangslage: Viele Menschen haben den großen Wunsch, zu Hause gepflegt zu werden. Welche Strategien sollen angewendet werden, wenn sich der Patient aufgrund seiner Einschränkung und der Lebensumstellung unwohl fühlt und dieses Unwohlsein Aggression oder gar Gewalt auslöst? Pflegende werden massiven Belastungen ausgesetzt, besonders dann, wenn diese keine pflegerische Ausbildung haben oder aus Scham keine professionelle Hilfe aufsuchen.
Ziel: In dieser Arbeit sollen subjektive Erfahrungen und Erlebnisse von pflegenden Angehörigen, die Aggression und Gewalt durch pflegebedürftige Familienmitglieder verspürten, näher betrachtet und in den Vordergrund gestellt werden. Bedeutend wird hier der Umgang mit derartigen Belastungen, Folgen, Bewältigungsstrategien, Lebenseinstellung und Lebensumstellung beforscht.
Durch diese Arbeit soll das Thema Gewalt und Aggressionen gegenüber pflegender Angehöriger enttabuisiert werden und zu weiteren Forschungsarbeiten und Entlastungsmaßnahmen in diesem kaum beachteten Gebiet anregen.
Methodologie: Als Methode wurde der qualitative Ansatz gewählt. Als erster Schritt wurde Literatur zu diesem Thema gesucht, wobei zu diesem Phänomen nicht viel beschrieben wurde. Als nächster Schritt wurde die Fragestellung anhand der Literaturergebnisse ausgearbeitet. Für die Datenerhebung wurden fünf episodische Interviews und eine Gruppendiskussion durchgeführt. Die Auswertung erfolgte anlehnend an die zusammenfassende qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (2008).
Ergebnisse: Die Ergebnisse liefern einen Einblick in die persönliche Lebenswelt von pflegenden Angehörigen. Die Auswertungen und der Literaturvergleich haben ergeben, dass es Gleichheiten in Bezug auf Erfahrungen im Vergleich zu professionellen Pflegepersonal in ähnlichen Situationen gibt. Es hat sich herausgestellt, dass es in allen Fällen (unabhängig ob Kurz- oder Langzeitpflege) insbesondere zu Aggressionen gegenüber pflegender Angehöriger gekommen ist. Darüber hinaus wurde die These aufgestellt, dass Aggressionen und Gewalt in der häuslichen Pflege aufgrund der geringeren Hemmschwelle häufiger vorkommen als im stationären, professionellen Bereich. Ergebnis ist daher auch, dass es dringenden Handlungsbedarf bezüglich weiterer Forschung, Unterstützungsmaßnahmen wie psychologischer Betreuung und Schulungen sowie für die Politik gibt.
Synopsis: Many people have the great desire to be cared for at home. What strategies should be applied if the patient is feeling uncomfortable due to his/her constraints and the conversion of the environment causes aggression or even violence? Relatives are exposed to a massive burden, especially if they have no training in home care or are reluctant seeking any professional help out of shame.
Objectives: In this thesis, subjective experiences as well as experiences of caregivers, who felt aggression and violence by their loved ones during home care should be observed and focused on. Important thereby is the handling of such burden, the consequences, the strategy of coping with the situation, the attitude towards life and the change of environment which should be examined. Via this thesis, the topic of violence and aggression shall no longer remain a taboo towards caregivers and shall lead to further research and elaborating relief measures in this largely neglected area.
Data collection and analysis: A method of qualitative approach has been chosen. As a first step, literature on that topic was looked for, whereat research into this phenomenon could be hardly found. As a next step, the objective of investigation was elaborated on the basis of literature analyses. For the data collection, five episodic interviews and one group discussion were conducted. The analysis mainly oriented itself on the integrated qualitative content analysis according to Mayring (2008).
Main results and conclusions: The results provide an insight into the personal life of caregivers. The analysis and the comparison of the literature revealed that there are certain similarities between the experiences of professional and family caregiviers . It transpired that in all cases (whether short or long term care) aggression erupted toward caregiving family members. Moreover, the hypothesis has been laid down, that aggression and violence occur more frequently in home care due to the lower inhibition threshold than in the stationary, professional field. An additional result is that there is an urgent need for action of policy makers beefed up with further research, supporting measures as well as psychological support and training.
Ausgangslage: Viele Menschen haben den großen Wunsch, zu Hause gepflegt zu werden. Welche Strategien sollen angewendet werden, wenn sich der Patient aufgrund seiner Einschränkung und der Lebensumstellung unwohl fühlt und dieses Unwohlsein Aggression oder gar Gewalt auslöst? Pflegende werden massiven Belastungen ausgesetzt, besonders dann, wenn diese keine pflegerische Ausbildung haben oder aus Scham keine professionelle Hilfe aufsuchen.
Ziel: In dieser Arbeit sollen subjektive Erfahrungen und Erlebnisse von pflegenden Angehörigen, die Aggression und Gewalt durch pflegebedürftige Familienmitglieder verspürten, näher betrachtet und in den Vordergrund gestellt werden. Bedeutend wird hier der Umgang mit derartigen Belastungen, Folgen, Bewältigungsstrategien, Lebenseinstellung und Lebensumstellung beforscht.
Durch diese Arbeit soll das Thema Gewalt und Aggressionen gegenüber pflegender Angehöriger enttabuisiert werden und zu weiteren Forschungsarbeiten und Entlastungsmaßnahmen in diesem kaum beachteten Gebiet anregen.
Methodologie: Als Methode wurde der qualitative Ansatz gewählt. Als erster Schritt wurde Literatur zu diesem Thema gesucht, wobei zu diesem Phänomen nicht viel beschrieben wurde. Als nächster Schritt wurde die Fragestellung anhand der Literaturergebnisse ausgearbeitet. Für die Datenerhebung wurden fünf episodische Interviews und eine Gruppendiskussion durchgeführt. Die Auswertung erfolgte anlehnend an die zusammenfassende qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (2008).
Ergebnisse: Die Ergebnisse liefern einen Einblick in die persönliche Lebenswelt von pflegenden Angehörigen. Die Auswertungen und der Literaturvergleich haben ergeben, dass es Gleichheiten in Bezug auf Erfahrungen im Vergleich zu professionellen Pflegepersonal in ähnlichen Situationen gibt. Es hat sich herausgestellt, dass es in allen Fällen (unabhängig ob Kurz- oder Langzeitpflege) insbesondere zu Aggressionen gegenüber pflegender Angehöriger gekommen ist. Darüber hinaus wurde die These aufgestellt, dass Aggressionen und Gewalt in der häuslichen Pflege aufgrund der geringeren Hemmschwelle häufiger vorkommen als im stationären, professionellen Bereich. Ergebnis ist daher auch, dass es dringenden Handlungsbedarf bezüglich weiterer Forschung, Unterstützungsmaßnahmen wie psychologischer Betreuung und Schulungen sowie für die Politik gibt.
Synopsis: Many people have the great desire to be cared for at home. What strategies should be applied if the patient is feeling uncomfortable due to his/her constraints and the conversion of the environment causes aggression or even violence? Relatives are exposed to a massive burden, especially if they have no training in home care or are reluctant seeking any professional help out of shame.
Objectives: In this thesis, subjective experiences as well as experiences of caregivers, who felt aggression and violence by their loved ones during home care should be observed and focused on. Important thereby is the handling of such burden, the consequences, the strategy of coping with the situation, the attitude towards life and the change of environment which should be examined. Via this thesis, the topic of violence and aggression shall no longer remain a taboo towards caregivers and shall lead to further research and elaborating relief measures in this largely neglected area.
Data collection and analysis: A method of qualitative approach has been chosen. As a first step, literature on that topic was looked for, whereat research into this phenomenon could be hardly found. As a next step, the objective of investigation was elaborated on the basis of literature analyses. For the data collection, five episodic interviews and one group discussion were conducted. The analysis mainly oriented itself on the integrated qualitative content analysis according to Mayring (2008).
Main results and conclusions: The results provide an insight into the personal life of caregivers. The analysis and the comparison of the literature revealed that there are certain similarities between the experiences of professional and family caregiviers . It transpired that in all cases (whether short or long term care) aggression erupted toward caregiving family members. Moreover, the hypothesis has been laid down, that aggression and violence occur more frequently in home care due to the lower inhibition threshold than in the stationary, professional field. An additional result is that there is an urgent need for action of policy makers beefed up with further research, supporting measures as well as psychological support and training.