Abstract (deu)
Es ist das Ziel dieser Diplomarbeit, auf der Basis der Analyse von Interviews, mit Geschwistern behinderter Kinder im Alter zwischen 16 und 18 Jahren, festzustellen, inwieweit ihnen eine der zentralsten Aufgaben im Jugendalter, nämlich die Ablösung von der Kernfamilie in positiver Weise gelingen kann, bzw. welche Erschwernisse sich, aufgrund der besonderen Familiensituation und der damit entstandenen starken Verbundenheit zum Elternhaus, darstellen lassen. Derzeit vorliegende wissenschaftliche Studien haben festgestellt, dass Geschwister behinderter Kinder sich mit Schuldgefühlen auseinandersetzen, deren Ursprung auf den Umstand, ein behindertes Geschwisterkind zu haben, zurückzuführen ist. Das Vorhandensein von Schuldgefühlen unterschiedlicher Ausprägungen vorausgesetzt, wurden aus den vorhandenen Daten mögliche innerpsychische Konflikte gefiltert und die dementsprechenden Abwehrmechanismen, die sich aufgrund der Erzählungen der Interviewpartner herausarbeiten ließen, dargestellt. Ebenso zeigte sich aufgrund der Erzählungen der Interviewpartner inwieweit die Enttabuisierung des Themas Behinderung und die damit verbundenen Änderungen und Erleichterungen im gesellschaftlichen Bereich, auch Geschwistern behinderter Kinder Möglichkeiten bieten, mit psychosozialen Belastungen besser umgehen zu können.