Abstract (deu)
Kinetochore ankern Plus-Enden der Mikrotubuli an die Zentromere und übertragen deren Dynamik in die direkte Bewegung der Chromosomen. Es wurde gezeigt, daß der Hefe- spezifische Dam1-Komplex sowohl strukturelle als auch regulatorische Elemente beinhaltet, die zur Kinetochor-Mikrotubulikontaktfläche in der Bäckerhefe beitragen (Lampert and Westermann, 2011). Mutationen, die die Funktion dieses Komplexes in vivo beeinträchtigen, führen zu Chromosomen-Missegregation und zu gravierenden Spindeldefekten (Cheeseman et al., 2001a; Janke et al., 2002). Während die Rolle des Komplexes in Bezug auf das Etablieren von Kinetochore-Mikrotubuliverbindungen ausgiebig erforscht ist, ist es nach wie vor nicht klar wie der Komplex zur Erhaltung der Spindelintegrität beiträgt. Ein Hinweis für den Mechanismus, der diesem Phänotypen unterliegt, kommt von einer neuesten Studie, in der gezeigt wurde, daß Cdc28 (Cdk1)-abhängige Phosphorylierung des Dam1-Komplexes die Dynamik der Mikrotubuli in der Metaphase und Anaphase A beeinflußt (Higuchi and Uhlmann, 2005).
Die Aufreiningung des Dam1-Komplexes aus Hefeextrakten und dessen weiterführende massenspektrometrische Analyse enthüllte weitere Cdk1-Phosphorylierungsstellen. Diese Entdeckung machte es möglich eine übergreifende Studie in Bezug auf die Regulierung des Dam1-Komplexes durch Phosphorylierung sowohl in vivo als auch in vitro durchzuführen. Zu diesem Zweck wurde eine Serie an rekombinanten Dam1 Phosphomutanten darauf getestet, in wie fern die Haupteigenschaften des Komplexes wie dessen Stabilität, dessen Fähigkeit Ringe auszubilden und dessen Mikrotubulibindungsaffinität durch Phosphorylierung beeinflußt werden. Weiters wurden Hefestämme, in denen die spezifischen Phosphorylierungsstellen mutiert waren, weitgehend untersucht, um deren in vivo Effekt zu charakterisieren. Dabei wurde spezielles Augenmerk auf die Veränderungen der Dam1-Komplexlokalisierung als auch der Spindeldynamik gelegt. Diese Untersuchungen weisen darauf hin, daß die Phosphoregulierung des Komplexes Verbindungen, die sich zwischen zwei Dam1- Komplexen befinden, und dadurch die Ringbildung beeinflußt, was sich in einer veränderten Spindeldynamik äußert.
Dieser regulatorische Mechanismus, der der Funktion des Dam1-Komplexes unterliegt, bekräftigt die Vorstellung der Existenz des Dam1-Ringmodels in vivo.