Abstract (deu)
Die erst vor kurzem stattgefundene Verschiebung des Zentrums der Christenheit vom globalen “Norden” in den globalen “Süden” im letzten Jahrhundert hat weiterhin zahlreiche Auswirkungen für die moderne Gesellschaft. Was früher von vielen als eine exklusive Religion des Westens angesehen wurde, ist nun von zunehmender Bedeutung in Regionen wie Afrika und Asien. Dieses neue geographische Zentrum des Weltchristentums beginnt viele Charakteristiken des ehemaligen Euro/Amerikanischen Zentrums anzunehmen. Eine dieser Charakteristiken ist die Einführung von Missionen und Missionaren aus dem globalen Weltchristenzentrums in seine Peripherie. Dieses Phänomen wird als „Rückmissionierung“ bezeichnet, seit Gebiete innerhalb des neuen Zentrums des Weltchristentums (zum Beispiel Afrika und Südamerika) Missionare in die USA und Europa schicken. Diese Untersuchung setzt sich mit dem Phänomen der Rückmissionierung als auch mit der oben erwähnten Verschiebung des globalen Weltchristenzentrums auseinander indem sie die Arbeit katholischer Priester aus Afrika in den USA analysiert. Die primäre Frage dieser Untersuchung behandelt die Motivation von in Afrika geborenen Priestern Geistliche zu werden und in den USA zu arbeiten, und ob solche Fälle als „Rückmissionierung“ bezeichnet werden können. Eine Serie von Interviews mit aus Afrika stammenden Priestern, welche in den USA leben, in Verbindung mit einer historischen Analyse der katholischen Kirche bildet das methodologische Grundgerüst für diese Arbeit. Die Ergebnisse zeigen, dass die verschiedenen Typen von Missionierung eine einflussreiche Rolle in der geographischen Verschiebung des Christentums im Laufe der Geschichte spielten. Weiters ist die Rolle, die Verantwortung und der soziale Einfluss von US-amerikanischen Priester im Vergleich zu afrikanischen Priestern deutlich unterschiedlich, wenn sowohl die Motivation als auch die Abschreckung der priesterlichen Berufung in diesen Regionen betrachtet wird.