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Title (deu)
Pesokrise 1994/95: wirtschaftliche und politische Ursachen
Parallel title (eng)
Peso crisis 1994/95: political and economic causes
Author
Maria Stix
Adviser
Alejandro Cunat
Assessor
Alejandro Cunat
Abstract (deu)

Diese Diplomarbeit konzentriert sich auf die Untersuchung der wirtschaftlichen und politischen Ursachen der Pesokrise in Mexiko im Dezember 1994. Es wird gezeigt, dass die hauptsächlichen Gründe der Krise das Festhalten der Regierung an der Wechsel-kursbindung trotz der schon stark überbewerteten Währung und der Angriff der Spekulanten auf den Peso waren.
Durch die eingehende Auseinandersetzung mit Fachliteratur zum Thema werden die Ursache – Wirkung - Beziehungen untersucht, die zur Zuspitzung der Lage beitrugen. Das komplexe Zusammenspiel von wirtschaftlichen und politischen Faktoren sowohl innerhalb des Landes als auch international verdeutlichen, wie schwierig es ist, Wirtschaftskrisen zu vermeiden.
Nach einem kurzen Abriss der Geschichte Mexikos von der Revolution 1911 bis zum Beginn der Präsidentschaft Salinas de Gortaris 1987 wird die Ära Salinas und deren zugrundeliegende Reformpolitik beschrieben. Der wirtschaftspolitische Kurs der Regierung folgte dem allgemeinen Liberalisierungs- und Deregulierungstrend der 80er und 90er Jahre im Rahmen des Washington Consensus. Die durchgeführten Reformen beinhalteten die Liberalisierung des Finanzsektors, des Kapitalmarktes und des Handels sowie die Anbindung des Pesos an den US-Dollar zur Inflationseindämmung, eine strikte Fiskalpolitik mit dem Ziel, das Budget zu sanieren, und umfangreiche Privatisierungen.
Die Auswirkungen dieser Reformpolitik auf die mexikanische Volkswirtschaft werden im nächsten Teil der Arbeit analysiert. Der Wechselkurs stieg schon kurz nach der Anbindung an, die Kapitalmarkliberalisierung zog eine große Anzahl ausländischer Investoren in das Land und die Handelsliberalisierung führte zu einem Anstieg der Importe. Das reprivatisierte Bankensystem war schwach und immer mehr Kredite erwiesen sich als faul. Die Reaktionen der Regierung auf diese Probleme werden analysiert, wobei politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Interdependenzen berücksichtigt werden.
1994 stand die Regierung vor dem Dilemma, dass eine dringend notwendige Abwertung zu drastischen Rückgängen der für die Volkswirtschaft wichtigen Kapitalzuflüsse führen würde. Das Wahljahr 1994 schien nicht dafür geeignet, regressive Reformen durchzuführen, daher wurde dieser Schritt auf später verschoben. Im Dezember 1994 war eine Abwertung schließlich unausweichlich. Diese wurde mit einer Kapitalflucht beantwortet und mündete schließlich in einer schweren Währungs- und Zahlungsbilanzkrise.
Anhand der Pesokrise in Mexiko wird gezeigt, dass Hauptursachen für die Entstehung von Krisen ausgemacht werden können. Allerdings macht es erst die Summe aller Faktoren, die in unterschiedlicher Weise Einfluss auf die Wirtschaft haben aus, ob, zu welchem Zeitpunkt, und in welchem Ausmaß eine Wirtschaftskrise stattfindet.

Abstract (eng)

This thesis concentrates on the analysis of political and economic causes of the Mexican Peso crisis of december 1994. The decision of the government to stick to the crawling peg, and the speculative attack on the peso can be seen as the main causes of the crisis.
After a brief summary of Mexican history from the revolution in 1911 until the election of Salinas de Gortari as president in 1987 the new era under Salinas with his new refom policy will be described. The economic policy of the government coincided with the popular trend of liberalization and deregulation of the eighties and nineties in the framework of the Washington Consensus. The accomplished reformes included the liberaliziation of the financial sector, the capital market and the trade sector as well as the fixed exchange rate tied to the dollar, with the purpose of reducing inflation. There was also strict austerity in fiscal policy and wide-ranging privatization.
The impacts of this policy on the Mexican economy will be described in the next chapter of this work. The exchange rate started to appreciate soon after inserting the anchor currency. The liberalization of the capital market attracted a high number of foreign investors and the trade liberalization resulted in a drastic rise in imports. The reprivatizised banking system was weak and a rise in nonperforming loans was recorded. Political, economic and societal interdependences lead to the particular reactions of the government to the oncoming problems.
In 1994 the government faced a dilemma: the devaluation of the currency was necessary, but it would lead to a massive decrease of capital inflow, which was essential for the mexican economy. Because of the political turbulences of the election year 1994 the government was unwilling to push through indispensable regessive reforms and decided to postpone the devaluation. In late december 1994 the central bank was not able to prop up the currency any more and the inevitable devaluation was promtly answered by a massive capital flight. This led to a deep balance of payment and currency crisis.
The Mexican Peso crisis shows that main causes for crisis can be perceived. However the interaction of different factors which influence economies definates, if, when, and how grave a crisis occurs.

Keywords (eng)
Mexicocurrency crisiscauses
Keywords (deu)
MexikoWährungskriseUrsachen
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1279058
rdau:P60550 (deu)
126 S. : graph. Darst.
Number of pages
126
Members (1)
Title (deu)
Pesokrise 1994/95: wirtschaftliche und politische Ursachen
Parallel title (eng)
Peso crisis 1994/95: political and economic causes
Author
Maria Stix
Abstract (deu)

Diese Diplomarbeit konzentriert sich auf die Untersuchung der wirtschaftlichen und politischen Ursachen der Pesokrise in Mexiko im Dezember 1994. Es wird gezeigt, dass die hauptsächlichen Gründe der Krise das Festhalten der Regierung an der Wechsel-kursbindung trotz der schon stark überbewerteten Währung und der Angriff der Spekulanten auf den Peso waren.
Durch die eingehende Auseinandersetzung mit Fachliteratur zum Thema werden die Ursache – Wirkung - Beziehungen untersucht, die zur Zuspitzung der Lage beitrugen. Das komplexe Zusammenspiel von wirtschaftlichen und politischen Faktoren sowohl innerhalb des Landes als auch international verdeutlichen, wie schwierig es ist, Wirtschaftskrisen zu vermeiden.
Nach einem kurzen Abriss der Geschichte Mexikos von der Revolution 1911 bis zum Beginn der Präsidentschaft Salinas de Gortaris 1987 wird die Ära Salinas und deren zugrundeliegende Reformpolitik beschrieben. Der wirtschaftspolitische Kurs der Regierung folgte dem allgemeinen Liberalisierungs- und Deregulierungstrend der 80er und 90er Jahre im Rahmen des Washington Consensus. Die durchgeführten Reformen beinhalteten die Liberalisierung des Finanzsektors, des Kapitalmarktes und des Handels sowie die Anbindung des Pesos an den US-Dollar zur Inflationseindämmung, eine strikte Fiskalpolitik mit dem Ziel, das Budget zu sanieren, und umfangreiche Privatisierungen.
Die Auswirkungen dieser Reformpolitik auf die mexikanische Volkswirtschaft werden im nächsten Teil der Arbeit analysiert. Der Wechselkurs stieg schon kurz nach der Anbindung an, die Kapitalmarkliberalisierung zog eine große Anzahl ausländischer Investoren in das Land und die Handelsliberalisierung führte zu einem Anstieg der Importe. Das reprivatisierte Bankensystem war schwach und immer mehr Kredite erwiesen sich als faul. Die Reaktionen der Regierung auf diese Probleme werden analysiert, wobei politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Interdependenzen berücksichtigt werden.
1994 stand die Regierung vor dem Dilemma, dass eine dringend notwendige Abwertung zu drastischen Rückgängen der für die Volkswirtschaft wichtigen Kapitalzuflüsse führen würde. Das Wahljahr 1994 schien nicht dafür geeignet, regressive Reformen durchzuführen, daher wurde dieser Schritt auf später verschoben. Im Dezember 1994 war eine Abwertung schließlich unausweichlich. Diese wurde mit einer Kapitalflucht beantwortet und mündete schließlich in einer schweren Währungs- und Zahlungsbilanzkrise.
Anhand der Pesokrise in Mexiko wird gezeigt, dass Hauptursachen für die Entstehung von Krisen ausgemacht werden können. Allerdings macht es erst die Summe aller Faktoren, die in unterschiedlicher Weise Einfluss auf die Wirtschaft haben aus, ob, zu welchem Zeitpunkt, und in welchem Ausmaß eine Wirtschaftskrise stattfindet.

Abstract (eng)

This thesis concentrates on the analysis of political and economic causes of the Mexican Peso crisis of december 1994. The decision of the government to stick to the crawling peg, and the speculative attack on the peso can be seen as the main causes of the crisis.
After a brief summary of Mexican history from the revolution in 1911 until the election of Salinas de Gortari as president in 1987 the new era under Salinas with his new refom policy will be described. The economic policy of the government coincided with the popular trend of liberalization and deregulation of the eighties and nineties in the framework of the Washington Consensus. The accomplished reformes included the liberaliziation of the financial sector, the capital market and the trade sector as well as the fixed exchange rate tied to the dollar, with the purpose of reducing inflation. There was also strict austerity in fiscal policy and wide-ranging privatization.
The impacts of this policy on the Mexican economy will be described in the next chapter of this work. The exchange rate started to appreciate soon after inserting the anchor currency. The liberalization of the capital market attracted a high number of foreign investors and the trade liberalization resulted in a drastic rise in imports. The reprivatizised banking system was weak and a rise in nonperforming loans was recorded. Political, economic and societal interdependences lead to the particular reactions of the government to the oncoming problems.
In 1994 the government faced a dilemma: the devaluation of the currency was necessary, but it would lead to a massive decrease of capital inflow, which was essential for the mexican economy. Because of the political turbulences of the election year 1994 the government was unwilling to push through indispensable regessive reforms and decided to postpone the devaluation. In late december 1994 the central bank was not able to prop up the currency any more and the inevitable devaluation was promtly answered by a massive capital flight. This led to a deep balance of payment and currency crisis.
The Mexican Peso crisis shows that main causes for crisis can be perceived. However the interaction of different factors which influence economies definates, if, when, and how grave a crisis occurs.

Keywords (eng)
Mexicocurrency crisiscauses
Keywords (deu)
MexikoWährungskriseUrsachen
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1279059
Number of pages
126