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Title (deu)
Salvatore Giuliano - Robin Hood von Sizilien?
Geschichte und Mythos eines sizilianischen Volkshelden der Nachkriegszeit
Author
Gudrun Müller
Advisor
Robert Tanzmeister
Assessor
Robert Tanzmeister
Abstract (deu)
Diese Arbeit befasst sich mit Salvatore Giuliano, der in den 1940er Jahren zu den berüchtigtsten Banditen Siziliens zählte. Im ersten Teil des Manuskripts werden das Leben Giulianos, seine Verbindungen zu den Separatisten und zur Mafia behandelt so wie sein Todesfall, der bis heute viele offene Fragenhinterlassen hat. Giuliano war sowie fast alle Sizilianer zur Zeit der alliierten Übergangsregierung gezwungen, sich Nahrung mittels Schwarzmarkt zu verschaffen. Der 2. September 1943 veränderte sein Leben. Als es bei einer Kontrolle zum Schusswechsel zwischen Giuliano und einem Carabiniere kam, verletzte Salvatore seinen Gegner tödlich. Dieser Mord zwang ihn das Leben eines Banditen zu führen. Als Räuber machte er sich schnell einen Namen zunächst in Montelepre und bald auch auf der gesamten Insel. Da sich seine Popularität verbreitete, wurden schließlich auch die Separatisten auf ihn aufmerksam. Gemeinsam wollten sie die Loslösung Siziliens von Italien durchsetzen. Ihr Ziel konnten sie nicht erreichen und die Zusammenarbeit war schnell wieder vorüber. Der größte Beschützer Giulianos war die Mafia, die gemeinsam mit ihm den Staat bekämpfte. Als Giuliano allerdings das Massaker von Portella della Ginestra beging, ließen ihn alle seine Beschützer, sowohl Politiker, als auch die Mafia und allen voran die sizilianische Bevölkerung, fallen und er war auf sich allein gestellt. Das war schließlich sein Todesurteil. Der zweite Teil befasst sich vorwiegend mit Giulianos Bild in den Medien, Außerdem habe ich mir die Frage gestellt, warum gerade Salvatore Giuliano zum Helden einer Nation wurde, wo auf Sizilien doch der Banditismus seit dem Mittelalter vorherrschte. Die Medien waren sowohl pro-Giuliano als auch contra. Ihre Einstellung hatte mit der politischen Orientierung der Blätter zu tun. Vor allem der Wandel der Gesellschaft in den später 1940er, Anfang 1950er Jahre schwächte Giulianos Mythos. Die Bevölkerung war nicht mehr an dem Bild, das er verkörperte, interessiert. Giuliano stand lange Zeit für die Armut, die Wut und die Ungerechtigkeit, die dem sizilianischen Volk widerfahren war. Doch die Gesellschaft hatte sich verändert, Konsum, Mode und gesellschaftliche Ereignisse standen von nun an im Vordergrund.Die Medien nützen diesen Wandel und schufen ein neues Bild Giulianos, das einer Witzfigur. Keiner glaubte mehr an ihn Doch genau den Glauben der Bevölkerung brauchte Giuliano um zu überleben. Nachdem er dieses Vertrauen verloren hatte, war auch er verloren.
Keywords (eng)
Salvatore GiulianoSicilypostwar periodbadnitismsecession-movementsmafiapress and mediaherolegend
Keywords (deu)
Salvatore GiulianoSizilienNachkriegszeitBanditismusSeparatistenMafiaMedienHeldMythos
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1279338
rdau:P60550 (deu)
V, 107 S. : Ill., Kt.
Number of pages
115
Members (1)
Title (deu)
Salvatore Giuliano - Robin Hood von Sizilien?
Geschichte und Mythos eines sizilianischen Volkshelden der Nachkriegszeit
Author
Gudrun Müller
Abstract (deu)
Diese Arbeit befasst sich mit Salvatore Giuliano, der in den 1940er Jahren zu den berüchtigtsten Banditen Siziliens zählte. Im ersten Teil des Manuskripts werden das Leben Giulianos, seine Verbindungen zu den Separatisten und zur Mafia behandelt so wie sein Todesfall, der bis heute viele offene Fragenhinterlassen hat. Giuliano war sowie fast alle Sizilianer zur Zeit der alliierten Übergangsregierung gezwungen, sich Nahrung mittels Schwarzmarkt zu verschaffen. Der 2. September 1943 veränderte sein Leben. Als es bei einer Kontrolle zum Schusswechsel zwischen Giuliano und einem Carabiniere kam, verletzte Salvatore seinen Gegner tödlich. Dieser Mord zwang ihn das Leben eines Banditen zu führen. Als Räuber machte er sich schnell einen Namen zunächst in Montelepre und bald auch auf der gesamten Insel. Da sich seine Popularität verbreitete, wurden schließlich auch die Separatisten auf ihn aufmerksam. Gemeinsam wollten sie die Loslösung Siziliens von Italien durchsetzen. Ihr Ziel konnten sie nicht erreichen und die Zusammenarbeit war schnell wieder vorüber. Der größte Beschützer Giulianos war die Mafia, die gemeinsam mit ihm den Staat bekämpfte. Als Giuliano allerdings das Massaker von Portella della Ginestra beging, ließen ihn alle seine Beschützer, sowohl Politiker, als auch die Mafia und allen voran die sizilianische Bevölkerung, fallen und er war auf sich allein gestellt. Das war schließlich sein Todesurteil. Der zweite Teil befasst sich vorwiegend mit Giulianos Bild in den Medien, Außerdem habe ich mir die Frage gestellt, warum gerade Salvatore Giuliano zum Helden einer Nation wurde, wo auf Sizilien doch der Banditismus seit dem Mittelalter vorherrschte. Die Medien waren sowohl pro-Giuliano als auch contra. Ihre Einstellung hatte mit der politischen Orientierung der Blätter zu tun. Vor allem der Wandel der Gesellschaft in den später 1940er, Anfang 1950er Jahre schwächte Giulianos Mythos. Die Bevölkerung war nicht mehr an dem Bild, das er verkörperte, interessiert. Giuliano stand lange Zeit für die Armut, die Wut und die Ungerechtigkeit, die dem sizilianischen Volk widerfahren war. Doch die Gesellschaft hatte sich verändert, Konsum, Mode und gesellschaftliche Ereignisse standen von nun an im Vordergrund.Die Medien nützen diesen Wandel und schufen ein neues Bild Giulianos, das einer Witzfigur. Keiner glaubte mehr an ihn Doch genau den Glauben der Bevölkerung brauchte Giuliano um zu überleben. Nachdem er dieses Vertrauen verloren hatte, war auch er verloren.
Keywords (eng)
Salvatore GiulianoSicilypostwar periodbadnitismsecession-movementsmafiapress and mediaherolegend
Keywords (deu)
Salvatore GiulianoSizilienNachkriegszeitBanditismusSeparatistenMafiaMedienHeldMythos
Subject (deu)
Subject (deu)
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Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1279339
Number of pages
115