Abstract (deu)
Die Diplomarbeit „Reformpädagogik und Politische Bildung – bestehende Ansätze und alternative Konzepte“ ist an der interdisziplinären Schnittstelle zwischen Politikwissenschaft und Pädagogik einzuordnen. Diese Arbeit setzt sich mit der wissenschaftlichen Literatur zu Politischer Bildung auseinander und versucht herauszufinden, inwiefern reformpädagogische Zugänge darin zu finden sind, und wie eine verstärkte Integration ausgewählter reformpädagogischer Ansätze in Konzeptionen zu Politischer Bildung aussehen könnte. Es wurde eine eine vergleichende Analyse wissenschaftlicher Literatur in Bezug auf Politische Bildung und Reformpädagogik vorgenommen.
Nach einer einführenden Vorstellung des Themas Politische Bildung, werden Geschicht und Prinzipien der Reformpädagogik beschrieben, wobei auf die PädagogInnen Montessori, Korczak und Freinet näher eingegangen wird. Im Anschluss werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen reformpädagogischen Ansätzen und Konzepten zu Politischer Bildung herausgearbeitet.
Die Analyse zeigt, dass sich zahlreiche Parallelen zwischen allgemeinen reformpädagogischen Grundprinzipien und wissenschaftlichen Vorstellungen Politischer Bildung finden. Montessori-Pädagogik teilt mit einem kritisch-emanzipatorischen Verständnis von Politischer Bildung die Forderung nach einer Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit. In der Pädagogik Korczaks finden sich vor allem in Zielsetzungen wie Gerechtigkeitsempfinden, demokratisches Verhalten, Eigenverantwortung, Selbsttätigkeit und aktive BürgerInnen, Parallelen zur Politischen Bildung. Das pädagogische Konzept Freinets weist vor allem in Bezug auf SchülerInnen-, Handlungs-, und Problemorientierung Ähnlichkeit zu Konzepten Politischer Bildung auf. Es wurde gezeigt, dass reformpädagogische Ideen bereichernde Möglichkeiten zur weiteren Integration in die Didaktik und Methodik Politischer Bildung bieten.