Abstract (deu)
In der vorliegenden Arbeit wird versucht, ein Bild der Entwicklungsgeschichte des Deutschen Ordens in Gumpoldskirchen und der Marktgemeinde zu zeichnen. Auch eine genauere Betrachtung des Sozialverhaltens der Protagonisten ist Ziel der Abhandlung. Im Zentrum der Arbeit stehen die Bedeutungsinhalte und wechselseitigen Beziehungen zwischen den Pfarrherren der Deutschordenspfarre Gumpoldskirchen und den Akteuren des Marktes. Eine kritische und detaillierte Auseinandersetzung mit den schriftlichen Quellen soll dabei zum tieferen Verständnis beitragen und auch den historischen Hintergrund besser fassbar machen. Die Reformation zeigte die Missstände in der Kirche auf, die in sozialen Spannungen zwischen Grundherrn und Untertanen ihren Niederschlag fanden. Trotz großer konfessioneller Erfolge – Gumpoldskirchen wurde wieder ein katholischer Markt – fanden die Konflikte kein Ende. Das Pfarr-Memorabilienbuch und Regesten des Deutschordenszentralarchivs berichten von Auseinandersetzungen zwischen den Kontrahenten bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. Weitere wichtige Kapitel dieser Abhandlung befassen sich mit der Geschichte des Marktes sowie dem Deutschen Orden und seinem Besitz und den Einkünften. Der abschließende Textabschnitt ist den kunstgeschichtlichen Betrachtungen der St. Michaels-Pfarrkirche und des Deutschordensschlosses gewidmet. Zusammenfassend kann die Entwicklungsgeschichte des Deutschen Ordens in Gumpoldskirchen, im charakterisierten Zeitabschnitt, als erfolgreich angesehen werden. Die Arbeit enthält Abbildungen.