Abstract (deu)
Im Jahr 1859 wird in Prag von einer Handvoll Künstler aus dem Kreise des deutschen Theaters der Geselligkeitsverein „Schlaraffia“ gegründet, dessen drei Säulen die Freundschaft, die Kunst und der Humor sind. Bis zum Jahr 2010 nehmen weltweit rund 10.400 Mitglieder an den jeweils wöchentlich stattfindenden Treffen in diversen Vereinen statt.
Dieses in ein ritterliches Gehabe eingekleidete Spiel hält sich an ein besonderes Regelwerk, welches als „Spiegel und Ceremoniale“ die Grundlage für die Organisation und die verschiedenen Abläufe einer Veranstaltung darstellt.
Ein wichtiger Teil dieser Abendveranstaltungen ist das gemeinsame Singen von Liedern. Im Laufe der nun mehr als 150 Jahre ihres Bestehens hat sich die Anzahl der veröffentlichten Lieder vorerst in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts vermehrt und in der Mitte des zwanzigsten wieder merklich reduziert.
Dieses Gesangsgut, welches für viele verschiedene Gelegenheiten in unterschiedlich großer Anzahl komponiert worden ist, wurde in Liederbüchern abgedruckt, welche stets für jedes einzelne der Mitglieder zur Verfügung gestellt wurde. An dieser Tradition hat sich bis heute nichts geändert.
In verschieden Kommissionen wurden diese Lieder, welche nicht öffentlich zu erwerben sind, gesichtet, sortiert, geändert oder bearbeitet.
Bis zum heutigen Tag stellt die Existenz „Derer Schlaraffen Lieder“ einen wesentlichen Teil zur Gestaltung der Vereinsabende und damit einen wesentlichen Beitrag zum Zusammengehörigkeitsgefühl der Mitglieder untereinander dar.