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Title (deu)
Das Gespenstische und der Vampirismus
zwei sprachkristische Wirklichkeitsverstellungen
Author
Swantje Musa
Adviser
Rainer Just
Assessor
Rainer Just
Abstract (deu)
Zielsetzung der vorliegenden Diplomarbeit ist es, herauszustellen, inwiefern das Gespenstische und der Vampirismus im literaturtheoretischen Kontext als Instrumente der Sprachkritik gewertet werden können. Die Auseinandersetzung erfolgt insbesondere unter dem Gesichtspunkt, welche sprachlichen Auswirkungen diese Motiviken auf die Konstitution des Subjekts und dessen Wahrnehmung von Wirklichkeit haben. Im ersten Teil liegt der Schwerpunkt auf dem Aspekt der gespenstischen Rede, die als fremde Rede in Form gespenstischer Einflüsterungen gesehen und hinsichtlich ihres doppeldeutigen Sinnes als Täuschungsinstrument identifiziert werden kann. Mithilfe von Derridas „ce dangereux supplément…“ wird dieses Modell um die Dimension der Schrift zu einem gespenstischen Diskurs erweitert, der sich in literarische Texte einschreibt. Anhand ausgewählter Textstellen aus Kafkas Erzählung „Unglücklichsein“ und Strindbergs Drama „Spöksonaten“ soll diese Einschreibung schließlich kurz illustriert werden. Der zweite Teil fokussiert vor allem die vampireske Subjektkonstitution des Autors in der symbolischen Ordnung unter dem Gesichtspunkt „Dichtung als Form der Therapie“, dem sich die Frage anschließt, wie es dem Autorsubjekt gelingt, sich in seine Umwelt zu integrieren. Ausgehend von Barthes‘ „La mort de l’auteur“ lässt sich der Tod des Autors als Geburt eines vampiristischen Schreibers weiterdenken. In Verbindung mit Lacans psychoanalytischen Überlegungen sowie Kierkegaards Aufsatz „Sygdommen til Døden“ soll, anhand von traditionellen Vampircharakteristika, die Einbettung des vampiresken Autors in die symbolische Ordnung erfolgen. Die Illustration des resultierenden Konfliktes des vampiristischen Dichtersubjekts – die Erkenntnis, dass keine Kongruenz mehr zur Außenwelt hergestellt werden kann – und die daraus entstehenden Konsequenzen für seine literarische Arbeit erfolgt anhand der Figur des Geistesmenschen in ausgewählten Texten von Thomas Bernhard.
Keywords (deu)
LiteraturtheorieSprachphilosophieVampirismusGespenstischesSprache und WirklichkeitSubjektkonstitutionPsychoanalyseMangelSupplement
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1280433
rdau:P60550 (deu)
117 S.
Number of pages
117
Members (1)
Title (deu)
Das Gespenstische und der Vampirismus
zwei sprachkristische Wirklichkeitsverstellungen
Author
Swantje Musa
Abstract (deu)
Zielsetzung der vorliegenden Diplomarbeit ist es, herauszustellen, inwiefern das Gespenstische und der Vampirismus im literaturtheoretischen Kontext als Instrumente der Sprachkritik gewertet werden können. Die Auseinandersetzung erfolgt insbesondere unter dem Gesichtspunkt, welche sprachlichen Auswirkungen diese Motiviken auf die Konstitution des Subjekts und dessen Wahrnehmung von Wirklichkeit haben. Im ersten Teil liegt der Schwerpunkt auf dem Aspekt der gespenstischen Rede, die als fremde Rede in Form gespenstischer Einflüsterungen gesehen und hinsichtlich ihres doppeldeutigen Sinnes als Täuschungsinstrument identifiziert werden kann. Mithilfe von Derridas „ce dangereux supplément…“ wird dieses Modell um die Dimension der Schrift zu einem gespenstischen Diskurs erweitert, der sich in literarische Texte einschreibt. Anhand ausgewählter Textstellen aus Kafkas Erzählung „Unglücklichsein“ und Strindbergs Drama „Spöksonaten“ soll diese Einschreibung schließlich kurz illustriert werden. Der zweite Teil fokussiert vor allem die vampireske Subjektkonstitution des Autors in der symbolischen Ordnung unter dem Gesichtspunkt „Dichtung als Form der Therapie“, dem sich die Frage anschließt, wie es dem Autorsubjekt gelingt, sich in seine Umwelt zu integrieren. Ausgehend von Barthes‘ „La mort de l’auteur“ lässt sich der Tod des Autors als Geburt eines vampiristischen Schreibers weiterdenken. In Verbindung mit Lacans psychoanalytischen Überlegungen sowie Kierkegaards Aufsatz „Sygdommen til Døden“ soll, anhand von traditionellen Vampircharakteristika, die Einbettung des vampiresken Autors in die symbolische Ordnung erfolgen. Die Illustration des resultierenden Konfliktes des vampiristischen Dichtersubjekts – die Erkenntnis, dass keine Kongruenz mehr zur Außenwelt hergestellt werden kann – und die daraus entstehenden Konsequenzen für seine literarische Arbeit erfolgt anhand der Figur des Geistesmenschen in ausgewählten Texten von Thomas Bernhard.
Keywords (deu)
LiteraturtheorieSprachphilosophieVampirismusGespenstischesSprache und WirklichkeitSubjektkonstitutionPsychoanalyseMangelSupplement
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1280434
Number of pages
117