Abstract (deu)
Seit Sevilla 1995 bieten Biosphärenreservate ideale Voraussetzungen für die Entstehung von „Regional Governance“. Sie sind Teil einer Regional Governance Struktur, da sie netzwerkartige regionale Prozesse der Selbststeuerung vorantreiben, Programme und Projekte initiieren und dadurch regionale Wirtschaftskreisläufe stärken sowie zur nachhaltigen Regionalentwicklung beitragen. Die in dieser Arbeit diskutierten Beispiele regionaler Lebensmittel-Projekte (Almenland Almochse, Walserstolz, Röhnschaf) bewirkten durch die Wiederbelebung und Aktivierung eines (alten) traditionsreichen Qualitätsprodukts ein neues Produkt- und Wertebewusstsein innerhalb und außerhalb der Region sowie ein gut funktionierendes Netzwerk regionaler Entwicklung, welches über das einzelne ursprüngliche Produkt hinaus bestehen blieb. Können auch im Biosphärenpark Wienerwald Regional Governance Strukturen weiter auf- und ausgebaut werden? Im empirischen Teil der Arbeit wurde im Sinne von „bottom-up“ in persönlichen Interviews mit Landwirten ermittelt, ob ein neues Vermarktungsprojekt „Wienerwald Schaf & Ziege“ möglich bzw. erwünscht wäre und ob die Landwirte Interesse an einer Kooperation mit dem Biosphärenpark Wienerwald Management im Allgemeinen sowie im Speziellen im Bereich der Beweidung von Naturschutzflächen haben. Die Mehrheit der Landwirte steht allen drei Bereichen positiv gegenüber, aber mit unterschiedlicher Bewertung der Notwendigkeit und der Bereitschaft zur Kooperation.