Abstract (deu)
Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist die vergleichende Gegenüberstellung zweier innovativer Theaterkonzepte des 20. Jahrhunderts, nämlich Antonin Artauds "Theater der Grausamkeit" und Jerzy Grotowskis "Armes Theater". Aufgrund der Tatsache, dass Artauds Vorstellungen eines „totalen Theaters“ nicht realisiert werden konnten und daher ein Ungleichgewicht zu Grotowskis sehr praktisch orientierter Theaterarbeit entsteht, liegt der Fokus auf deren theoretischen Ansätzen, die in den ersten beiden Abschnitten der Arbeit vorgestellt werden. Die Entwicklung der Konzepte, die sich in verschiedene Schaffensperioden einteilen lassen, sowie Artauds bzw. Grotowskis Vorläufer und Einflüsse werden vorgestellt und analysiert. Im Vordergrund beider Theorien steht die Loslösung des Theaters von der Literatursprache, die sowohl im "Theater der Grausamkeit" als auch im "Armen Theater" zu einer neuen, körperorientierten Ausdrucksweise führt, die später Einfluss auf das Happening und die Performance nimmt. In diesem Kontext stehen folglich auch die Funktion des Schauspielers und dessen Abwendung von einem mimetischen Schauspielstil sowie der Einsatz der Bühnenelemente und die Aufhebung der räumlichen Trennung zwischen Schauspieler und Zuschauer als wichtige innovatorische Aspekte im Zentrum dieser Arbeit.
Um vergleichbare Punkte zu konstruieren, findet sich am Ende jedes Abschnitts eine Zusammenfassung der wichtigsten innovativen Aspekte in den jeweiligen Theaterkonzepten.
Im letzten Abschnitt der Arbeit werden das "Theater der Grausamkeit" und das "Arme Theater" einander vergleichend gegenübergestellt und deren Überschneidungen und Unterschiede analysiert.