Abstract (deu)
Abstract
In der vorliegenden Arbeit beschäftigen wir uns mit Bestattungsmöglichkeiten von in Österreich lebenden MuslimInnen türkischer Herkunft.
Wir haben versucht, uns diesem Thema unter Berücksichtigung theoretischer Konzepte von Multikulturalismus, Integration, „Heimat“ und Ritualen anzunähern. Die Forderung nach einer rituell „richtigen“ Bestattung von Seiten der MuslimInnen (und ihren in Vereinen organisierten VertreterInnen) führte uns dazu, die Gründe für oder gegen eine Bestattung im Herkunftsland bzw. in Österreich kritisch zu beleuchten.
In diesem Zusammenhang werfen wir die Frage auf, ob und in welchem Ausmaß Bestattungen von Menschen türkischer Herkunft in Österreich ein zu forderndes und förderndes Vorhaben darstellt, oder ob es im Gegenteil die gesellschaftliche Fragmentierung vorantreibt.
Außerdem bemühten wir uns die individuelle Motivation zu berücksichtigen, die bei der Wahl eines Bestattungsortes ausschlaggebend ist.
Nach einer Diskussion der zum Zeitpunkt unserer Feldforschung vorhandenen Bestattungsmöglichkeiten setzen wir uns mit zwei aktuellen Ereignissen
auseinander, nämlich der Errichtung eines eigenständigen islamischen Friedhofes in Wien (Liesing) und Vorarlberg (Altach). Wir stellen die beiden Projekte einander gegenüber und zeigen auf, wer die AkteurInnen und EntscheidungsträgerInnen in den Friedhofsprojekten waren und welche Probleme, Forderungen, aber auch Gemeinsamkeiten konkret in den Prozessen zutage traten.