Abstract (deu)
Die Diagnose „Herzfehler“ gehört wahrscheinlich zu den unangenehmsten Ereignissen, mit denen man als Elternteil konfrontiert werden kann. Während viele Herzerkrankungen die im Erwachsenenalter auftreten, durch teils lebenssituationsbedingte Veränderungen der Gefäße des Herzens bestimmt sind, weisen hingegen Herzerkrankungen bei Kindern meist angeborene Fehlbildungen auf. Das heißt die Eltern werden meist unmittelbar nach der Geburt mit einem emotional sehr prägenden Ereignis mit einer lebensverändernden Diagnose konfrontiert. Das Thema der Diplomarbeit sollte explizit die Herausforderungen und Bewältigungsstrategien des mütterlichen Elternteils hervorheben.
Um die bei dieser Thematik aufgetretenen Ängste und Emotionen sowie deren Bewältigung in solch außergewöhnlichen Situationen besser beschreiben zu können, wurde eine qualitative Studie mit zehn betroffenen Müttern durchgeführt. Die nachfolgende Analyse wurde mit der Grounded Theory durchgeführt.
Die Art des Herzfehlers machte unterschiedliche Maßnahmen und Strategien von den Müttern der kleinen PatientInnen erforderlich. So spielten innere und äußere Einflussfaktoren eine gewichtige Rolle (z.B. die Rolle der Familie im Falle der inneren, oder der Krankheitsverlauf im Falle der äußeren Einflussfaktoren). Auch der Faktor Zeit markierte einen wichtigen Punkt in dem ganzen Prozess, so stiegen Emotionen wie Angst oder Unsicherheit simultan mit der Dauer des ungewissen Krankheitsverlaufs an.
Aufgrund der Ergebnisse dieser Untersuchung konnte die Vermutung angestellt werden, dass im Rahmen des Diagnosestellung und dem damit verbundenem Informationsverständnis noch Nachholbedarf aus Sicht des Krankenhauspersonals notwendig wäre, um betroffenen Mütter ein intensiveres Betreuungsgefühl zu vermitteln. Speziell im Zeitraum zwischen Diagnose und Prognose würden sich gezielte Interventionen zur besseren Bewältigung positiv auswirken.