Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Theaterstück Alma – A Show biz ans Ende von Paulus Manker und Joshua Sobol und ist in drei Teile gegliedert: Zu Beginn wird die Entstehungsgeschichte von Alma unter Berücksichtigung der Theatermacher, ihrer Zusammenarbeit und Einflüsse auf deren Arbeit erörtert. Ein wesentlicher Aspekt in der gemeinsamen Arbeit war der Wunsch nach einer Erneuerung des Zuschauer-Schauspieler-Raum-Verhältnisses. Was als Simultanbühne im Mittelalter seinen Ursprung fand, optimierten Manker und Sobol zu einem Polydrama - einer Darstellungsform, in der mehrere Handlungsstränge simultan ablaufen. Mit dem Polydrama und dem Leben Alma Mahler-Werfels als Grundlage waren die Weichen für Alma gestellt. Schließlich verändert diese Darstellungsform auch die Position des Publikums: ZuschauerInnen werden zu EntscheidungsträgerInnen, die zwischen Handlungen, Räumen und SchauspielerInnen wählen. In welchem Ausmaß sich dadurch das Rezeptionsverhalten verändert und welche Auswirkungen das für die ZuschauerInnen und DarstellerInnen, sowie den Spielraum, hat wird erläutert. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Aufführungsorten von Alma und konzentriert sich auf die Forschungsfrage, inwieweit diese Spielorte mit dem Leben von Alma Mahler-Werfel zusammenhängen und inwiefern diese Übereinstimmungen in die Inszenierungen einbezogen wurden. Anhand einer Stückanalyse werden ausgewählte Szenen auf topografische, historische und biografische Verknüpfungen untersucht. Nach der Chronologie Almas folgt die Überlegung, wohin das Stück in Zukunft steuern könnte. Den Abschluss der Arbeit bildet ein Diskurs über Alma anhand eines Vergleichs mit David Maayans Der Familientisch. Hierbei werden beide Stücke auf die Kriterien Form, Raumordnung und das Zuschauer-Schauspieler-Verhältnis untersucht. Beide Inszenierungen vermitteln dem Publikum das Gefühl, etwas Einmaliges erlebt zu haben. Die Realisierung von Einzigartigkeit wird sowohl in Der Familientisch als auch in Alma als Schlüssel der Erfolge erachtet.