Abstract (deu)
Um eine Aussage über die Wasserverhältnisse oder den Wasserstress einer Pflanze oder eines Bestandes machen zu können, ist es notwendig entsprechende Messungen im Freiland durchzuführen.
Dazu stehen zur Zeit unterschiedliche Methoden zur Verfügung, am häufigsten verwendet wird die Porometrie. Porometer können, je nach Funktionsprinzip in 2 große Klassen unterteilt werdend, den „Transient“-Porometern und den „Durchfluss“-Porometern. Beide unterschiedlichen Funktionstypen wurden im Rahmen dieser Arbeit mit einer der ältesten Freilandmethoden, der „Momentan-Methode“ nach Otto STOCKER (1929) beziehungs-weise der „Anwelk-Methode“ (ARLAND 1955) in leicht abgewandelter Form verglichen.
Alle verwendeten Methoden zur Bestimmung der Transpiration, des Leitwertes oder des Widerstandes, sind mehr oder weniger invasive Methoden, da sie entweder ein eigenes Mikroklima um das Blatt oder den Blattteil schaffen, oder durch das Abtrennen zu einer massiven Stressreaktion (IWANOFF-Effekt) führen.
Die Versuche wurden an eingetopften bewurzelten Blättern von Hedera helix durchgeführt.
Um unter möglichst kontrollierten Bedingungen zu arbeiten, wurden die Versuche (wenn möglich gleichzeitig) im Glashaus bei gleich bleibender Temperatur, Feuchte und Wind-geschwindigkeit beziehungsweise Luftströmung durchgeführt. Die Messergebnisse der unterschiedlichen Methoden wurden verglichen, wobei die jeweiligen prozentuellen Differenzen zwischen den Methoden berechnet wurden, als auch die Wiederholbarkeit und die Verlässlichkeit innerhalb der Messreihen untersucht wurde.
Dabei wurde für das PMR-4 Porometer eine Differenz von 32% zur gravimetrischen Methode festgestellt. Für das AP4 Gerät lag der Wert bei 23%.
Als nicht invasive Methode wird die Infrarot Thermographie anhand zweier Freiland-messungen mit Hedera helix (Pflanzen im Topf) und Polygonum aubertii vorgestellt. Dabei
dienen die Arbeiten von LEINONEN (2004, 2006), JONES (2004) und GRANT (2006) als Vorlage zur Berechnung des CWS (Crop Water Stressindex) sowie des IG (stomatärer Index). Diese Daten werden mit den Ergebnissen des „Transient“-Porometers verglichen.
Die Korrelationen liegen bei IG (stomatärer Index) im Bereich von maximal 30%, was sehr gering ist. Dies lässt sich aber mit den zum Zeitpunkt der Messung herrschenden ungünstigen Umweltbedingungen, starker Wind, wechselnde Lichtverhältnisse, geringe Strahlungsintensität (November) erklären.