Abstract (deu)
Grammatik ist ein wesentliches Charakteristikum jeder Sprache, weswegen kein Fremdsprachenlehrender und keine Fremdsprachenlehrende daran vorbeikommt. Grundsätzlich wird zwischen „expliziter“ und „impliziter“ Grammatikvermittlung unterschieden, wobei erstere die Bewusstmachung von Regelmäßigkeiten, zweitere den natürlichen Erwerb von Strukturen durch Sprachkontakt und Textarbeit bezeichnet. Die Sinnhaftigkeit von bewusstmachenden Verfahren ist umstritten, da nicht klar ist, ob explizites Wissen internalisiert werden kann, und damit zu einer besseren Sprachanwendung führt, ob es keinen Effekt auf den Spracherwerb hat oder ihm sogar schadet.
Unter anderem dieser Frage geht die vorliegende Arbeit in einer Studie, die an zwei Allgemeinbildenden Höheren Schulen und am Romanistischen Institut der Universität Wien durchgeführt wurde, nach. Die Studie, mit einer Stichprobe von 219 Lernenden und 9 Lehrenden, setzt sich aus zwei Teilen, erstens einer Fragebogenerhebung unter SchülerInnen und Studierenden, zweitens einer Untersuchung durch qualitative Interviews mit Lehrenden, zusammen. Die Fragebögen wurden quantitativ ausgewertet, die Interviewauswertung fand mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring statt.